2 Dezember 2024

Bergbahnen Lenk in neuer Rolle

Am Samstag begrüsste André Troxler, Präsident der Verwaltung der Genossenschaft Lenk Bergbahnen (LBB), die Genossenschafterinnen und Genossenschafter in der Mehrzweckhalle Lenk zur 76. ordentlichen Generalversammlung. Das vergangene Geschäftsjahr sei ganz im Zeichen des Wandels gestanden: Am 1. Oktober 2023 nahm die Bergbahnen Adelboden-Lenk AG (BAL AG) – die gemeinsame Betriebsgesellschaft der Bergbahnen Adelboden AG und Lenk Bergbahnen – ihren operativen Betrieb auf.

Alle operativen Tätigkeiten wurden von den Mutterhäusern Bergbahnen Adelboden AG (BAAG) und Genossenschaft Lenk Bergbahnen an die Tochtergesellschaft BAL AG übertragen. Damit wandelte sich die LBB von der Seilbahnbetreiberin zur Immobilien- und Anlagenverwalterin. Die Genossenschaft Lenk Bergbahnen erzielt seitdem keine betrieblichen Einnahmen mehr, sondern lediglich Mieteinnahmen aus den an die BAL AG vermieteten Infrastrukturen, die im vergangenen Geschäftsjahr insgesamt 4’223’395 Franken betrugen. «Die Verwaltung der Lenk Bergbahnen bleibt dennoch massgeblich in die Gesamtstrategie der Unternehmensgruppe eingebunden, insbesondere in die Koordination und Kontrolle des Finanzplans für die Erneuerung der Infrastrukturen», erklärt Verwaltungspräsident André Troxler.

Die LBB treibe Projekte, wie die Solarfarm Hahnenmoosbärgli und die neue Wasserfassung Ronewald am Leiterli voran, so Troxler. Auch die Raumplanungsverfahren für ein neues Bergrestaurant auf dem Metschstand, die Sanierung des Berghauses Leiterli oder einer durchgängigen Weiterentwicklung des Mountainbike-Routennetzes in Adelboden und an der Lenk stünden im Fokus der Genossenschaft – allerdings würden lange kantonale Verfahren den Fortschritt erschweren.

Das Geschäftsjahr schloss mit einem Nettoerlös von 4’360’067.24 Franken ab. Nach Abzug der betriebsnotwendigen Abschreibungen von 2’739’866.49 Franken sowie der Finanzaufwendungen und Steuern resultierte ein Jahresgewinn 2023/24 von 765’239.80 Franken.

Die BAL AG habe trotz einer, ab dem 10. Februar, wettertechnisch extrem schwierigen Wintersaison mit fast 25 Millionen Franken Verkehrsertrag Winter ein solides Ergebnis erwirtschaftet, heisst es weiter. Die drei fehlenden Sommermonate hätten allerdings beim Verkehrsertrag Sommer zu Buche geschlagen: Dieser weist 768’857 Franken aus. Die Gastronomie sei mit einem Gesamterlös von knapp 3.5 Millionen Franken deutlich unter den Erwartungen geblieven. Insgesamt erwirtschaftete die BAL AG Gesamteinnahmen von 31.3 Millionen Franken. Die Jahresrechnung 2023/24 schliesst mit einem positiven Jahresergebnis von 521’351 Franken ab.

Dennoch gäbe es Optimierungspotential: «Wir müssen insbesondere die Ertragssituation in der Gastronomie deutlich verbessern und unsere Anlagen in den Monaten Januar und März sowie im Sommer besser auslasten. Zudem müssen wir Massnahmen zur Effizienzsteigerung und Optimierung der Betriebskosten ergreifen. Diese sind nötig, damit wir den wirtschaftlichen Herausforderungen wie Inflation, Fachkräftemangel und Energiepreise besser begegnen können», erklärt BAL AG-CEO, Nicolas Vauclair. Er fügt an: «Nur so können wir die in Zukunft erforderlichen Investitionen mit Zuversicht angehen».

(text:pd,csc/bild:zvg)