Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren ist fertig saniert
Nach rund sechs Jahren mit grösseren und kleineren Bauetappen neigen sich die Arbeiten rund um die Erneuerung der Adhäsionsbahn Grütschalp-Mürren der Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren (BLM) dem Ende zu: Am Freitag,10. November 2023, wurde anlässlich eines Medientermins die letzte Schwelle bei Winteregg verlegt. «Die Erneuerung der Adhäsionsbahn Grütschalp-Mürren – inklusive der Stationen Grütschalp, Winteregg und des Bahnhofs Mürren – ist als Zubringer für den autofreien Ort Mürren sehr wichtig und eine langfristige Steigerung der Standortattraktivität», erklärte Urs Kessler, Direktor der Jungfraubahnen (im Bild rechts, mit BLM-Leiter Stefan Wittwer (links)).
Das Kernstück der Arbeiten ist aber die komplette Erneuerung der Strecke der BLM zwischen Grütschalp und Mürren. Insgesamt wurden einige tausend Tonnen Schotter, rund 8000 neue Eichenholz-Bahnschwellen und rund 9600 Meter Schienen in mehreren Etappen verlegt. So etwa während der Intensivbauphase im Herbst 2021, wo der zweite Abschnitt Grütschalp bis Station Winteregg verlegt worden war.
Ein grosser Teil der Erneuerungsarbeiten wurden im Rahmen des Behindertengleichstellungsgesetzes notwendig – so sind etwa die WC-Anlagen auf Grütschalp und Winteregg nun barrierefrei, der 2022 umgebaute Bahnhof Mürren hat einen Lift und der Einstieg in das neue Rollmaterial wird ebenerdig sein. Auf dem Dach der Station Grütschalp geniessen die Gäste seit diesem Sommer den Ausblick auf Eiger, Mönch und Jungfrau von der neuen Terrasse des Bistros Grütschalp aus. Weiter wurde die Kreuzungsstelle Winteregg saniert, die Werkstätte Grütschalp modernisiert und die Station Winteregg erhielt einen Neubau mit Personenunterführung und Lift.
Nicht rechtzeitig zum Abschluss der Bauarbeiten wird das neue Rollmaterial eintreffen. Mehrere Zulieferer von Hersteller Stadler Rail kämpfen in Folge des Ukraine-Kriegs und der Pandemie mit Lieferengpässen. Zwei der drei neuen Triebzüge treffen erst im Mai 2024, eine Inbetriebnahme ist für Juni 2024 geplant. Für BLM-Leiter Stefan Wittwer und sein Team heisst das nun, dass die bestehenden Fahrzeuge zusätzliche Wartungen benötigen, um länger in Betrieb bleiben zu können. Immerhin: In der vergangenen Woche wurde das erste neue Fahrzeug geliefert, so dass im kommenden Winter, verteilt über 80 Tage, die Fertigstellung, Inbetriebnahme und Abnahme stattfinden kann. Die Erkenntnisse fliessen dann in die Fertigstellung der weiteren Fahrzeuge im Werk ein, wodurch sich die Inbetriebnahme vor Ort verkürzen wird.
(text und bild:pd)