Autos stauen sich am Gründonnerstag vor dem Gotthard
Zum Beginn der Osterfeiertage ist es am Donnerstag vor dem Gotthard-Nordportal zu neun Kilometern Stau gekommen. Der Zeitverlust betrug am Nachmittag eine Stunde und 20 Minuten. Auf der Südseite des Gotthards blieb es nach den Schneefällen vom Mittwoch ruhig, Stau gab es im Tessin nur beim Grenzübergang zu Italien in Chiasso.
Der Grund für den Stau auf der Autobahn A2 zwischen Wassen UR und Göschenen UR war Verkehrsüberlastung, wie der Touring-Club der Schweiz (TCS) mitteilte. Empfohlen wurde die Alternativroute über die Autobahn A13 und den San-Bernardino-Tunnel.
Der Hauptgrund jedes Jahr für den Andrang sind Reisende, die an den Osterfeiertagen Richtung Süden fahren. Sie werden nun aber für ihre Strapazen nicht mit warmem und sonnigen Wetter belohnt, im Gegenteil: Gemäss SRF Meteo setzt ab Karfreitag teils kräftiger Regen ein, der bis auf einige kurze Unterbrechungen bis Ostermontag andauert. Es drohen Hochwasser, Murgänge und Erdrutsche. Mit Höchstwerten um 13 Grad ist es für Ende März auch eher kühl.
Freundlicher präsentiert sich das Wetter gemäss dem privaten Wetterdienst Meteonews von Karfreitag bis Ostersonntag in den östlichen Alpentälern mit teils stürmischem Föhn. Im Westen dürfte es wechselhaftes und gelegentlich nasses Wetter geben.
Reisende begeben sich an Ostern nicht nur ins Tessin. Laut dem Bundesamt für Strassen (Astra) dürften einige Ausflügler aufgrund des frühen Ostertermins auch in die Skigebiete fahren. Auf diesen Strecken sei insbesondere auf die Wetterverhältnisse zu achten.
Das Astra warnte davor, die Autobahn zu verlassen. Ausweichverkehr belaste die Menschen in den Ortschaften entlang der Nationalstrassen und führe schliesslich zum Verkehrskollaps in den Regionen. Das Unfallrisiko steige dadurch auch.
Um den durch den Stau entstehenden Ausweichverkehr durch Dörfer zu verhindern, haben die Betroffenen Kantone verschiedene Massnahmen ergriffen. Dazu gehört das Schliessen von Autobahneinfahrten für den Individualverkehr oder Ampel und Rückhalteposten auf den Autobahnen, die einen künstlichen Rückstau auf den Kantonsstrassen erzeugen.
Bereits am Mittwochnachmittag hatten sich die Fahrzeuge am Gotthard-Nordportal auf einer Länge von neun Kilometern gestaut. Südlich des Gotthards verursachten verschneite Strassen einen Stau von fast vier Kilometern Länge. Auch am Karfreitag dürfte es zu erneuten Staus am Gotthard kommen.
Der Stau am Gotthard ist ein seit Jahren wiederkehrendes Ereignis. Den Rekord an Staulänge seit der Eröffnung des Gotthard-Tunnels im Jahr 1980 hält das Jahr 1998. Damals führte ein Wintereinbruch an Ostern zu einem Stau mit einer Länge von 25 Kilometern. Auf dem zweiten Platz liegt der Karfreitag von 2022 mit einer Staulänge von 22 Kilometern. Das bedeutete eine Wartezeit von dreieinhalb Stunden.
(text:sda/bild:)