26 Juli 2021

Ausweitung der Covid-Zertifikatspflicht könnte auch in Bern ein Thema werden

Die Coronafallzahlen steigen. Im Kanton Bern haben sich die Fallzahlen in den letzten zwei Wochen etwa verfünffacht. Gleichzeitig sinkt die Impfbereitschaft – rund 21’000 Termine waren heute Mittag verfügbar. Vorbei die Zeiten, in denen 40’000 Termine innert zwei Stunden ausgebucht waren. Eigentlich das Gegenteil von dem, was die kantonale Pandemiebekämpfung vorsieht. In der Politik werden nun vermehrt Stimmen laut, die die Impfmuffel zum „Gixi“ bewegen wollen. Etwa jene von Lukas Engelberger, Präsident der Gesundheitsdirektorenkonferenz. In den Sonntagsmedien dachte er laut darüber nach, die Covid-Zertifikatspflicht auszuweiten – etwa auf Restaurants, Fitnesszentren oder Kinos. Das sei auch im Kanton Berne in Thema, bestätigt Gundekar Giebel der Berner Gesundheitsdirektion gegenüber Radio BeO. Dann nämlich, wenn das Gesundheitswesen wieder an seine Kapazitätsgrenzen käme. Dann müsste der Kanton Bern reagieren und dann wäre durchaus eine Ausweitung der Zertifikatspflicht denkbar.

Die Strategie des Kantons sehe aber vor, möglichst wenig einzuschränken. Das könne am Besten über das breite Impfen erreicht werden, erklärt Giebel. Geimpfte Personen würden selbst im Fall einer Ansteckung weniger Viren weitergeben, weil ihr Körper das Virus bereits bekämpfe, ausserdem Schütze die Impfung vor schweren Krankheitsverläufen, was das Gesundheitswesen entlaste. Darum sei es wichtig, eine möglichst hohe Impfrate zu haben – auch im Hinblick auf die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante, auf die im Kanton Bern bereits 75% der Neuansteckungen zurückzuführen ist. Die Pandemiebekämpfung gehe uns alle etwas an, so Giebel weiter, mit der Impfung könne jede und jeder ihren Beitrag dazu leisten.

(text:cs/bild:beo)