26 August 2022

Audi steigt in die Formel 1 ein – mit Ex-Sauber-Team als Partner?

Audi wagt ab der Saison 2026 als Motor-Hersteller den Sprung in die Formel 1. Ein möglicher Partner wäre dabei Sauber Motorsport aus Hinwil.

„Motorsport war immer in der DNA von Audi“, erklärte Audi-Chef Markus Duesmann am Freitag in Belgien. „Wir möchten diese Erfolgsstory in der Formel 1 fortsetzen. Wir denken, dass jetzt der perfekte Zeitpunkt ist, da die Formel 1 ein neues Reglement bekommt.“

Die entscheidenden Faktoren für den Einstieg seien die Kostengrenze in der Formel 1 gewesen, die ab 2023 bei 135 Millionen Dollar pro Rennstall liegt, und das Gewicht auf Nachhaltigkeit. Ab 2026 sollen die Hybrid-Motoren mit 100 Prozent nachhaltigem Kraftstoff betrieben werden. Der Verbrenner im Aggregat soll nur noch 50 Prozent der Leistung beitragen, der Rest ist elektrisch.

Formel-1-Präsident Stefano Domenicali sprach von einem „grossartigen Tag“ und bezeichnete den Einstieg von Audi als „eine grosse Anerkennung, dass unser Weg zu nachhaltig betriebenen Hybridmotoren ab 2026 eine Zukunftslösung für den Automobil-Sektor ist“.

In weniger als vier Jahren werde Audi auf dem Grid stehen, das sei gar nicht so lang, sagte Duesmann. Den Partner für seine Pläne nannte die Volkswagen-Tochter noch nicht. Erwartet wird ein Einstieg beim in Hinwil im Zürcher Oberland basierten Sauber-Rennstall, der aktuell als Alfa-Romeo-Team mit Ferrari-Aggregaten in der Motorsport-Königsklasse unterwegs ist.

Ein Entscheid, mit welchem Team man 2026 an den Start geht, werde Audi bis Jahresende kommunizieren, sagte Duesmann und fügte an: „Wir haben mit einigen gesprochen.“ Abhängig von dem künftigen Partner werde das Engagement mehr oder weniger über den Status des Motor-Lieferanten hinausgehen. „Wir werden ein komplett neues Team aufsetzen“, stellte Duesmann jedenfalls fest.

Schon Anfang April hatten Vorstand und Aufsichtsrat von VW grünes Licht gegeben, dass Audi und auch Porsche „für einen eventuellen Einstieg in die Formel 1“ planen dürfen. Dennoch ist das Engagement intern umstritten, vor allem die Pläne für einen Start mit zwei Konzerntöchtern. Porsche wird wohl eine Liaison mit dem Red-Bull-Team von Weltmeister Max Verstappen schliessen.

Knackpunkt war bis zuletzt das künftige Motoren-Reglement. Die etablierten Hersteller wie Mercedes, Ferrari und Renault wollen verhindern, dass ihre über Jahre erarbeiteten technischen Wettbewerbsvorteile schwinden und dadurch ihre Investitionen schmälern. In der Sommerpause wurde das Regelwerk durch den Motorsport-Weltrat nach langen Diskussionen aber letztlich abgesegnet.

(text:sda/bild:unsplash)