18 April 2023

Artenvielfalt der Pflanzen in Thun grösser als angenommen

Pro Natura Region Thun ist mit dem Floreninventar der Artenvielfalt in der Stadt Thun auf den Grund gegangen. Die Erwartungen von 1000 Arten wurden mit 1645 gefundenen Arten bei weitem übertroffen.

Im Jahr 2019 begannen die 50 Freiwilligen unter kundiger Leitung von Kasper Ammann (Vizepräsident Pro Natura Region Thun) mit den Aufnahmen der Spontanvegetation auf dem Gemeindegebiet Thun während drei Jahren. Am Seeufer, im Wald, zwischen den Pflastersteinen, an der Stadtmauer auf öffentlichen Flächen oder sogar an den Bordsteinen gedeihen ungeachtet viele und manchmal seltene Wildpflanzen. Im vierten Jahr hat eine Nachkontrolle von Spezialisten stattgefunden. Die Stadt Thun begleitete und unterstützte das Projekt auf Stadtboden.

Ziel war es mit der flächendeckenden Kartierung herauszufinden, wie es um die Biodiversität der Stadt Thun steht. Von 1000 Arten sind wir ausgegangen. Es konnten 1645 Arten nachgewiesen werden. Eine tolle Überraschung. Die Vielfalt ist also viel grösser als angenommen. Von den 1645 Arten sind 14% gefährdete Arten darunter. Gesamthaft sind in der 1. Etappe (Stadt Thun) ca. 30’200 Fundmeldungen verzeichnet worden.

Die Resultate dienen zum Beispiel für den Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt, zur Sensibilisierung der Bevölkerung oder als Grundlage für die Bekämpfung der invasiven Neophyten (Problempflanzen). Diese können auf der Website von Infoflora (der schweizerischen Datenbank für Flora) im Neophytenfeldbuch nachgesehen werden. Ein Dienst an die Gemeinden.

Bereits sind wir an der 5. Etappe. In Blumenstein, Steffisburg und Uttigen läuft im 2023 die Nachkontrolle. In Uetendorf, Amsoldingen, Forst-Längenbühl, Stocken-Höfen, Thierachern wird weiter aufgenommen. Die 5. Etappe startet jetzt mit Fahrni und Oberhofen. Weitere Gemeinden sind willkommen, denn das Floreninventar sieht eine Kartierung der gesamten Region Thun vor. Das Projekt steht unter der Trägerschaft von Pro Natura Region Thun und wird von zahlreichen namhaften Organisationen unterstützt.

(text:pd/bild:unsplash)