19 Juni 2021

Arbeitskonferenz verabschiedet Appell zum sozialen Schutz

Die Internationale Arbeitskonferenz (IAK) hat anlässlich ihrer 109. Tagung einen globalen Aufruf zu einem auf den Menschen ausgerichteten wirtschaftlichen Aufschwung verabschiedet. Die gut zweiwöchige Tagung endete am Samstag.

In ihren Schlussfolgerungen verlangte die IAK von den Mitgliedstaaten zudem, die Lücken beim sozialen Schutz zu schliessen, wie das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung mitteilte. Die Systeme des sozialen Schutzes müssten gestärkt und nachhaltig finanziert werden.

Die Schweiz zog eine positive Bilanz. 29 veraltete internationale Arbeitsinstrumente seien aufgehoben oder zurückgezogen worden, hiess es. Damit verfüge die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) zwar über ein reduziertes, aber dafür wirksames und aktuelles Normenwerk.

Die Schweiz setzte sich laut eigenen Angaben für eine wirksame Kontrolle der internationalen Arbeitsstandards ein und intervenierte in zahlreichen Fällen, wenn von den Unterzeichnerstaaten ratifizierte Übereinkommen ungenügend umgesetzt wurden. Dies geschah etwa im Hinblick auf die Vereinigungsfreiheit, die Abschaffung der Zwangsarbeit, die Arbeitsaufsicht und das Verbot der schlimmsten Formen der Kinderarbeit.

Eröffnet hatte die Tagung Bundespräsident Guy Parmelin. Er betonte in seiner Rede, dass diese Konferenz gerade in der Zeit der Pandemie besonders wichtig sei, da die Arbeitsmärkte nach wie vor unter Schock stünden. Die Wirtschaft, die Beschäftigung und die Bevölkerung müssten weiterhin unterstützt werden.

Die Konferenz fand aufgrund der Pandemie ausschliesslich virtuell statt. Deshalb ist für Dezember 2021 ein zweiter Teil geplant. Bei diesem sollen die Herausforderungen im Zusammenhang mit Ungleichheiten und lebenslangem Lernen im Fokus stehen.

(text:sda/bild:unsplash)