2 November 2022

ARA Thunersee kämpft mit Strompreis

Die ARA Thunersee hat einen jährlichen Strombedarf von 5 GWh/a. Der Strom wird am freien Markt mittels Ausschreibung für einen Zeitraum von 2-3 Jahren beschafft. Über die letzten acht Jahre konnte der Strom um rund 12 Mio. Fr. günstiger bezogen werden, als dies ein durchschnittlicher Schweizer Haushalt über das Monopol konnte. Der aktuelle Stromvertrag läuft per Ende 2022 aus. Für 2023 musste der Strom zu deutlich schlechteren Konditionen eingekauft werden; die ARA veranschlagt mehr als das Sechsfache für den Strombezug. Allein dieser Umstand führt 2023 zu einer Steigerung des Aufwands von rund 3.9 Mio Fr. Mittelfristig ist zwar mit einem Rückgang der hohen Stromkosten zu rechnen, allerdings ist ein Rückgang auf das Vorkrisenniveau nicht absehbar. Energie wird tendenziell teuer bleiben. Wegen des künftig teureren Stroms rückt die Eigenstromproduktion in den Fokus. Die ARA Thunersee hat deswegen eine Vorstudie zum Bau einer grossen Photovoltaikanlage erstellt. Mit dem Thema Photovoltaik beschäftigt sich die ARA Thunersee schon seit rund 10 Jahren, jedoch haben sich alle Projektkonzepte bis anhin nicht wirtschaftlich darstellen lassen. Dies hat sich nun massiv geändert. Die Delegiertenversammlung hat sich die Erkenntnisse aus der Vorstudie vorstellen lassen und mit der Annahme des Investitionsplans grünes Licht für die Weiterverfolgung dieser zukunftsweisenden Technologie gegeben.
Des Weiteren stimmten die Delegierten dem Planungs- und Baukredit für die Sanierung der biologischen Reinigungsstufe im Umfang von 12.9 Mio Fr. zu. Im Rahmen dieses Projektes sollen die elektromechanischen Anlagenteile, die das Ende ihrer Lebenszeit erreicht oder bereits überschritten haben, ersetzt werden. Zudem werden die Betonoberflächen der bis zu 50 Jahre alten Becken saniert. Die Planung und Durchführung ist für die Jahre 2023 bis 2025 geplant und erfolgt bei laufendem Betrieb.

(text:pd/bild:archiv)