6 Mai 2022

Bericht über russische Kriegsverbrechen

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat einen Bericht über russische Kriegsverbrechen nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew vorgestellt. Sie dokumentierte mehr als 40 durch Luftangriffe getötete Zivilisten in Borodjanka und 22 Fälle von gesetzeswidrigen Tötungen in und bei Butscha.

„In einem seltenen, ja historischen Schritt prangerte Amnesty International die unrechtmässige Gewaltanwendung Russlands als Verletzung der UN-Charta und als Akt der Aggression an“, sagte die Generalsekretärin der Organisation, Agnès Callamard, am Freitag bei der Präsentation in Kiew.

„Wir wissen, dass die Verbrechen gegen in der Umgebung von Kiew lebende Menschen nicht nur anekdotisch, zufällig oder unbeabsichtigt sind“, betonte Callamard. Es seien vielmehr bewusste Entscheidungen gewesen. Die verübten Verbrechen seien inakzeptabel und unterlägen keiner Logik. Zu den Gründen des Verhaltens der russischen Soldaten meinte dem Bericht zufolge ein Zeuge im Dorf Sdyschiwka: „Sie haben wohl gedacht, dass sie hier herzlich empfangen werden, doch das war nicht der Fall.“

Russland hat die Ukraine vor knapp zweieinhalb Monaten angegriffen. Gebiete nördlich und nordwestlich von Kiew waren knapp einen Monat russisch besetzt. Ukrainischen Angaben nach sind im Gebiet Kiew mehr als 1200 Zivilisten getötet worden, davon etwa ein Drittel allein in Butscha.

(text:sda/bild:unsplash)