4 Oktober 2022

Alpbetriebe sollen für Wasserknappheit vorsorgen

Die Alpzeit ist vorbei. Und sie war fast überall von Trockenheit geprägt. Vielen Alpen ging das Wasser aus und musste teils gar per Helikopter eingeflogen werden. Um dies in Zukunft trotz Klimawandel zu verhindern, zeigen die Schweizer Berghilfe und die landwirtschaftliche Beratungszentrale Agridea auf, mit welchen Massnahmen Alpbetriebe jetzt für kommende Hitzesommer vorbeugen können. Dabei kann die Schweizer Berghilfe mithelfen, grosse Investitionen zu finanzieren.

Auf der Alp Selamatt im Toggenburg schafften neue Reservoirs und der Ersatz des undichten Leitungsnetzes Abhilfe. Ausserdem konnte mit dem benachbarten Skigebiet eine Abmachung getroffen werden, dass bei extremer Trockenheit die Infrastruktur der Beschneiungsanlage genutzt werden darf. Auf der Alp Le Suchet im Waadtländer Jura wiederum waren andere Lösungen gefragt. Dort gibt es kein Oberflächenwasser. Ein neuer Speichersee brachte nun eine deutliche Entspannung der Situation.

«Warten Sie nicht auf den nächsten trockenen Sommer! Solche Projekte dauern in der Planung und Umsetzung oft lange», heisst es von der Schweizer Berghilfe. Das Ziel der Zusammenarbeit der Agridea und der Schweizer Berghilfe ist überall gleich: Älplerinnen und Älpler, aber auch Alpbesitzer und Beraterinnen sollen von den Erfahrungen und dem Wissen dieser fünf zukunftsgerichteten Projekte profitieren können. Die Beschriebe der fünf Alpen und ihrer erfolgreich umgesetzten Projekte findet man unter berghilfe.ch/wasser.

Die vorgestellten Lösungsansätze haben einige Gemeinsamkeiten. Sie wirken langfristig, und sie erfordern manchmal grosse Investitionen. Diese übersteigen oft die finanziellen Möglichkeiten von Älplerinnen und Älplern oder Alpgemeinschaften. In solchen Fällen übernimmt die Schweizer Berghilfe mit teilweise namhaften A-fonds-perdu-Beiträgen die schwierige Restfinanzierung. Gesuche können direkt online auf berghilfe.ch eingereicht werden.

(text:pd/bild:unsplash)