Aebersold verteidigt WM-Titel, Kyburz holt Bronze
Die Schweizer Orientierungsläufer wissen an der Wald-WM in Finnland in der Königsdisziplin zu überzeugen. Simona Aebersold verteidigt über die Langdistanz ihren Titel, Matthias Kyburz bricht mit Bronze den Finnland-Fluch.
Nach einem für sie enttäuschenden 5. Rang über die Mitteldistanz, trumpfte Simona Aebersold am Donnertag gross auf. In einem hochdramatischen Finale setzte sich die Seeländerin knapp vor der schwedischen Topfavoritin Tove Alexandersson durch, die mit zwei späten Fehlern ihren zuvor grossen Vorsprung verspielt und letztlich die sicher geglaubte Goldmedaille vergeben hatte. Nach 13,3 km und 23 Posten entschieden neun Sekunden zugunsten der Schweizerin, die nun bei 14 WM-Medaillen steht.
Dabei war auch bei Aebersold, die zwei Jahre nach ihrem Heimsieg in Flims Laax ihre zweite goldene WM-Einzelmedaille gewann, die Linienwahl nicht immer einwandfrei. „Nachdem mir mehrere Fehler unterlaufen waren, glaubte ich zwischenzeitlich nicht mehr daran, dass es zum Sieg reichen könnte. Doch ich wusste, ich muss bis zum Ende kämpfen. Die Freude und Genugtuung ist riesig, nachdem ich tags zuvor über die Mitteldistanz OL-technisch nicht gut unterwegs war“, so die 27-Jährige, die sich während rund elf Wochen in Finnland auf diese Titelkämpfe vorbereitet hat. Die Skandinavierinnen in ihrem Heimgelände zu schlagen, das mache diesen Titel noch etwas spezieller.
Natalia Gemperle wurde gut eine Minute hinter der Norwegerin Andrine Benjaminsen undankbare Vierte. Sanna Hotz beendete ihr erstes WM-Rennen als 17., Alina Niggli lief auf Platz 22.
Bei den Männern sicherte Matthias Kyburz der Schweiz die erste WM-Medaille überhaupt auf finnischem Boden, nachdem es zuvor in vier Austragungen nie mit einem Podestplatz geklappt hat. Einen Tag nachdem er über die Mitteldistanz die Bronzemedaille verpasst hatte, war das Glück diesmal auf seiner Seite.
Mit neun Sekunden Vorsprung auf den Schweden Emil Svensk sicherte sich Kyburz als Dritter seine dritte WM-Medaille in der Königsdisziplin nach zuletzt zweimal Silber. „Diese Medaille bedeutet mir sehr viel, denn ich habe mich sehr intensiv auf diesen Wettkampf vorbereitet. In Skandinavien über die Langdistanz eine Medaille zu gewinnen, ist extrem schön“, so der siebenfache Weltmeister.
Gold ging wie vor zwei Jahren in Flims Laax an Aebersolds norwegischen Lebenspartner Kasper Harlem Fosser, der mit fast drei Minuten Vorsprung vor dem Schweden Martin Regborn triumphierte. Martin Hubmann und Jonas Egger auf den Rängen 7 respektive 11 runden das starke Schweizer Teamergebnis ab.
(text:sda/bild:keystone)