13 September 2021

Adelboden: Schwieriges Geschäftsjahr für die Bergbahnen Adelboden AG

Die Bergbahnen Adelboden AG blickt auf ein sehr schwieriges Geschäftsjahr 2020/21 zurück. Zwar gab es Neuerungen und neue Rekorde, dennoch sorgte die Situation rund um Covid19 dafür, dass die BAAG nur dank der Auflösung stiller Reserven ein Jahresergebnis von 0 Franken ausweisen kann.

Die Zahlen spiegeln das BAAGGeschäftsjahr 2020/21 wieder, das war, wie keines vor ihm: Nach dem abrupten WinterSaisonende kehrte mit Beginn der Sommersaison 2020 ein Stück Normalität zurück. Passend dazu versprachen zwei neue VogellisiGondeln eine erlebnisreiche Fahrt. Im Hochsommer standen die Eröffnungen des Trottiparks und des FotoHotspots, SkyNest, auf dem Programm. Etwas mehr als 81‘000 Gäste nutzten das Sommerangebot und generierten einen Verkehrsertrag Sommer von 1.16 Millionen Franken, was in etwa dem Fünfjahresdurchschnitt entspricht.


Task Force und TakeAway
Im Herbst 2020 kam es zu einer Premiere in der Unternehmensgeschichte: Die CovidTask Force begann, die Wintersaison zu planen und die Schutzmassnahmen sicherzustellen. Die Arbeit zahlte sich aus: Anlagen, Pisten, Wander und Schlittelwege konnten am 8. Dezember 2020 geöffnet werden. Die direkten Ausgaben für die Sondermassnahmen Corona betragen 169‘000 Franken. Mit den zusätzlichen Personalausgaben wurden insgesamt 290’000 Franken investiert, um einen Winterbetrieb überhaupt zu ermöglichen.

Zu Premieren kam es auch im Restaurant Sillerenbühl: Schutzmassnahmen, Registrationspflicht und neue Arbeitsabläufe. Aufgrund der Vorschriften genoss nur rund ein Drittel an Gästen den Silleren Brunch. Als kurz vor Weihnachten wieder alle Gastronomiebetriebe schlossen, baute das Team ein Take Away auf, mit welchem es den ganzen Winter für das Wohl der Gäste sorgte. Der Warenertrag im Restaurant betrug 1.26 Millionen Franken, er brach im Winter aufgrund des Take AwayBetriebes richtig ein.


Onlineboom und weniger Saisonabonnemente
Die BAAG durfte sich aber auch über neue Rekorde freuen: Im Webshop der Skiregion AdelbodenLenk wurde ein Umsatz von 4.2 Millionen Franken erwirtschaftet. Dennoch liegt die Wintersaison deutlich unter dem Durchschnitt: Das Top4Abo konnte im vergangenen Winter nicht an die Vorjahre anschliessen. Trotz der Zusicherung einer GeldzurückGarantie wurden nur zwei Drittel der letztjährigen Anzahl verkauft, Ähnliches gilt für die Saisonkarten AdelbodenLenk. Die Bergbahnen Adelboden AG weist daher einen Verkehrsertrag Winter von nur 8.8 Millionen Franken aus. Für das abgeschlossene Geschäftsjahr kann lediglich einen EBITDA Bahn von 2.7 Millionen Franken ausgewiesen werden.

Insgesamt weist die Bergbahnen Adelboden AG einen EBIDTA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 2.42 Millionen Franken aus. Nach Abzug der Fremdkapitalzinsen und Steuern bleibt ein Cashflow von 2.2 Millionen Franken. Die betriebsnotwendigen Abschreibungen betragen 4.37 Millionen Franken. Nach Auflösung von stillen Reserven von 2.17 Millionen Franken weist das Unternehmen für 2020/21 ein Jahresergebnis von 0 Franken aus.

(text:pd/bild:zvg)