20 Juni 2023

Blaualgen: Kanton mahnt zur Vorsicht

Wenn die Temperaturen steigen, nimmt auch die Gefahr einer gefährlichen Blaualgenblüte in stehenden Gewässern zu. Blaualgen sind in Berner Seen – wie in allen Gewässern – in geringen Konzentrationen vorhanden. Wenn sie sich massenhaft vermehren (Algenblüte), können ihre Gifte für Menschen und Tiere gefährlich werden, für Hunde bereits in kleineren Mengen. Gesundheitsschädlich ist die Blaualgenblüte dann, wenn sie von blossem Auge sichtbar ist. Eine ungewöhnliche Wasserfarbe (grün, grünblau oder rötlich), Trübung, Schlieren oder Blasen auf dem Wasser sowie schwarzroter Belag auf Steinen trotz klarem Wasser sind Hinweise auf Blaualgenblüten. Die Ausprägung kann sehr unterschiedlich sein und kurzzeitig auftreten, oft sind nur einzelne Abschnitte wie windstille Buchten betroffen.

Bei Verdacht auf Blaualgen gelten folgende Regeln:

  • Kinder und Hunde von betroffenen Gewässern fernhalten
  • Wasser nicht trinken, abkochen hilft nicht
  • Nicht schwimmen und Baden
  • Bei Kontakt: mit sauberem Wasser abwaschen
  • Tel. 117 informieren

Auch in den Berner Oberländer Seen lassen sich Blaualgen in geringer Konzentration nachweisen. Eine Algenblüte sei im Thunersee zwar theoretisch möglich, wenn entsprechende Voraussetzungen gegeben seien, erklärt die Abteilungsleiterin des Labors für Gewässer- und Bodenschutz im Kanton Bern, Claudia Minkowski, gegenüber Radio BeO, etwa dass aber die Wassertemperatur längere Zeit hoch sein, es windstill oder windgeschützt ist und viele Nährstoffe im Wasser sind. Aufgrund der Wassertemperatur sei die Wahrscheinlichkeit einer Algenblüte in den Juraseen allerdings höher als im Thunersee. Im kühlen Brienzersee sei eine Blaualgenblüte unwahrscheinlich.

(text:pd,csc/bild:unsplash-symboldbild)