13 Juni 2022

«Vollständiger Schutz am Spitzen Stein ist nie möglich»

«Steine fallen nie aufs Dorf», stellte Gemeinderatspräsident René F. Maeder am letzten der sechs Posten des Info-Rundganges zum Spitzen Stein in Kandersteg klar. «Doch mit Hochwasser und Murgängen, mit den Naturgefahren, müssen wir leben. Denn ein vollständiger Schutz ist nie möglich.» Durch Forschung seien die Gefahren erkannt, bauliche Schutzmassnahmen ergriffen. So wird die Gefährdungskarte «Spitze Stei» periodisch überprüft und gegebenenfalls bis Ende Jahr überarbeitet. Doch es bleibe ein Spagat zwischen Sicherheit und Weiterentwicklung, so Maeder am Samstag. In regelmässigen Informationsanlässen hält die Gemeinde die Bevölkerung über die Bewegungen der ständig rutschenden Felspartie – mit rund 20 Millionen Kubikmeter Volumen – auf dem Laufenden. Eingeladen zum Rundgang hatten die Gemeinde und die Schwellenkorporation Kandersteg. Im Gemeindesaal zeigten Videos, wie Murgänge entstehen und was sie anrichten können beziehungsweise was darunter zu verstehen ist. Die Fragen Betroffener in den gefährdeten Gebieten, etwa dazu, wie diese bestimmt werden, beantwortete James Reber, Leiter Gemeindebetriebe, an einem weiteren Aussenposten. Im Feuerwehrmagazin präsentierten Patric Maeder, Leiter Einsatzgruppe Spitzer Stein, Feuerwehrkommandant Heinz Künzi und sein Stellvertreter Roger Hürst das Sicherheitskonzept, die Notfallplanung und das Interventionskonzept und relativierten so weitere Befürchtungen. Sodass sich auch hier – wie vorher an anderen Posten – Teilnehmende des Rundgangs für den grossen Einsatz zum Schutz der Bevölkerung und ihres Dorfes bedankten. Die Absicht der Behörde, stets transparent zu kommunizieren und damit Vertrauen zu schaffen, schien somit aufzugehen.

(text:pd/bild:zvg-guidolauper)