27 Juni 2021

35’000 junge Menschen für Corona-Umfrage aufgeboten

Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie und wie können Jugendliche, junge Erwachsene und ihre Familien aktuell und auch längerfristig bestmöglich unterstützt werden? Dazu befragen der Verband offene Kinder- und Jugendarbeit Kanton Bern (voja) in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe der Klinischen Psychologie des Kindes- und Jugendalters der Universitäten Bern und Zürich aktuell in Bern und 13 weiteren Gemeinden rund 35’ 000 Jugendliche und junge Erwachsene.

Für die repräsentative Befragung werden rund 35′ 000 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 11 und 21 Jahren aus den Gemeinden Bern, Biel/Bienne, Burgdorf, Frauenkappelen, Gerzensee, Jaberg, Langnau, Lyss, Neuenegg, Ostermundigen, Spiez, Thun und Worb angeschrieben. Per Postweg erhalten sie eine persönliche Einladung mit QR-Code und einem Link, welche zur Online-Umfrage führt.

Diese Befragung im Kanton Bern knüpft an eine internationale Studie in der Schweiz, Liechtenstein, Deutschland und Österreich an, die ebenfalls von den Universitäten Bern (Prof. S. Schmidt) und Zürich (Prof. M. Landolt) durchgeführt wurde. Die internationale Studie zeigte auf, dass Jugendliche zwischen 11 und 19 Jahren während der Corona-Pandemie verstärkt unter Ängsten und Depressionen litten. Standen wichtige Zukunftsentscheidungen – wie beispielsweise die Übergangsphase von der obligatorischen Schulzeit in die Berufswelt – an, wurde wegen der Pandemie der Leidensdruck besonders verstärkt. Hilfreich sind laut dieser Studie beispielsweise «Selbstwirksamkeit» und eine gute «Regulierung von Emotionen», welches Grundpfeiler der offenen Kinder – und Jugendarbeit sind. Die Befunde zeigten zusammenfassend die Notwendigkeit gezielter und altersangepasster (Präventions-) Massnahmen, insbesondere auch für Risikogruppen, auf. Um dem nachzukommen, lancieren der Verband voja und die Universitäten Bern und Zürich gemeinsam mit den involvierten Gemeinden ein nachhaltiges Wissenschafts-Praxis-Projekt.

Erste Ergebnisse sind zu Beginn des neuen Schuljahres zu erwarten. Darauf bas ierend werden der Verband voja und die Universität Bern zusammen mit den Kinder- und Jugendfachstellen im Kanton Bern Angebote und (Präventions-)Massnahmen im Bereich der Freizeit erarbeiten. Ziel ist, dass trotz der Corona-Pandemie «gute Entwicklungsbedingungen» für Jugendliche und junge Erwachsene im Kanton Bern gewährleistet sind und dass gerade auch diese Altersgruppe in schwierigen und belasten-den Lebenssituationen jetzt und auch in Zukunft gut unterstützt werden kann, um ihre psychische Gesundheit langfristig zu fördern.

Die Befragung soll nach sechs Monaten und gegebenenfalls nach zwei Jahren wiederholt werden, damit sowohl die kurz- als auch die längerfristige Perspektive miteinbezogen werden kann.

(text:pd/bild:pixabay)