27 Januar 2022

35 Millionen für gemeinnützige Vorhaben

Im vergangenen Jahr wurden im Kanton Bern rund 2’900 gemeinnützige Vorhaben mit Beiträgen aus dem Lotterie- und Sportfonds unterstützt. Der Gesamtbetrag belief sich auf 35 Millionen Franken. Die Mittel stammen aus Einnahmen der Geldspielanbieterin Swisslos, an welcher der Kanton Bern beteiligt ist.

Im vergangenen Jahr wurden erneut zahlreiche gemeinnützige Vorhaben der Bevölkerung mit Beiträgen aus dem Lotterie- und dem Sportfonds unterstützt, letztere werden von der Sicherheitsdirektion betreut. Insgesamt flossen je rund 17,5 Millionen Franken aus dem Lotteriefonds und aus dem Sportfonds an Vereine, Stiftungen und Gemeinden. Unterstützt werden jeweils sowohl kleinere als auch grosse Vorhaben. Voraussetzung ist, dass sie gemeinnützig und der Bevölkerung zugänglich sind. Bereits ein kleiner Beitrag aus dem Lotteriefonds ermöglicht es beispielsweise einer Musikgesellschaft, neue Instrumente zu erwerben und damit jugendliche Mitglieder zu unterstützen, sodass deren Eltern nicht zu tief ins Portemonnaie greifen müssen. «Gerade bei kleinen Beiträgen erhalten wir regelmässig persönliche Dankesschreiben, teilweise mit einem Foto oder gar Selbstgebackenem. Das zeigt mir, dass wir auch mit wenig viel bewirken können und einen wertvollen Beitrag an das gemeinnützige Engagement in der Gesellschaft leisten», sagt Sicherheitsdirektor Philippe Müller als für den Lotterie- und Sportfonds verantwortlicher Regierungsrat.

Die Höhe der 2021 ausbezahlten Beiträge reichte von ein paar hundert Franken bis zu mehreren Millionen Franken. So erhielt beispielsweise der Jodlerklub Hasle-Rüegsau 250 Franken aus dem Lotteriefonds für die Anschaffung von neuen Uniformen, 14’650 Franken gingen an den Themenweg Klimawandel/Natur in Guttannen, in Seftigen wurde ein Spielplatz mit 38’430 Franken unterstützt, 600’000 Franken wurden zugunsten des Erweiterungsbaus der Fondation les Rameaux in St. Imier ausgezahlt und 88’530 Franken an die Fondation Digger in Tavannes für Minenräumungen.

Der Sportfonds hilft insbesondere dabei, dass der Breitensport aktiv betrieben werden kann. Vereine profitieren von Beiträgen an die Infrastruktur, für den Kauf von Sportmaterial oder für die Organisation von Wettkämpfen. Im vergangenen Jahr gingen beispielsweise 360 Franken an die Hornussergesellschaft Biberen-Ulmiz für das Beschaffen von Sportmaterial, 1’060 Franken an das interregionale Skirennen Hasliberg-Meiringen, 20’990 Franken an den Tennis-Club Malleray-Bévilard für die Renovation von zwei Tennisplätzen sowie 3’649’000 Franken an den Neubau Schwimmhalle der Stadt Bern.

Auch das baukulturelle Erbe profitiert durch namhafte Beiträge, wie zum Beispiel von Stiftungen geführte Schlösser und andere herausragende Baudenkmäler im Kanton Bern. Von den Gesamteinnahmen des Kantons aus Geldspielen in der Höhe von rund 61 Millionen Franken (2021) fliesst zudem ein bedeutender Anteil in den kantonalen Kulturförderungsfonds (20 Prozent der Gesamteinnahmen) zugunsten der Kulturschaffenden.

Im Zuge der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen wurden bereits im Jahr 2020 Massnahmen ergriffen, um gemeinnützige Organisationen zu unterstützen, die in finanzielle Bedrängnis gerieten. Damit wird sichergestellt, dass sie ihr Angebot weiterführen und so ihre wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben erfüllen können. Davon profitierten bisher in erster Linie Sportvereine oder Betreiberinnen und Betreiber von Sportanlagen. Gesuche für dieses Jahr können noch bis Ende Juni 2022 gestellt werden.

Auch wenn hohe Summen zugesichert werden können, stellen – gerade im Sportbereich – nur wenige der potenziell beitragsberechtigten Vereine und Organisationen auch tatsächlich ein Gesuch. «Das ist schade, denn dieses Geld aus den Swisslos-Erträgen ist da, um abgeholt zu werden», betont Sicherheitsdirektor Philippe Müller. Er ruft deshalb die engagierten Bürgerinnen und Bürger auf, sich bei den Fonds zu melden.

(text:pd/bild:unsplash)