3 November 2021

Wichtrach: Steuern sollen gesenkt werden

Zusammen mit der Genehmigung des Budgets 2022 beantragt der Gemeinderat Wichtrach eine Reduktion der Steueranlage von 1.59 auf 1.54 Einheiten.

Die aktuell gültige Steueranlage der Gemeinde Wichtrach wurde anlässlich der Gemeindeversammlung vom Dezember 2017, mit Wirkung ab dem Jahr 2018, durch die Stimmberechtigten von 1.49 auf 1.59 Einheiten erhöht. Dies als Folge von absehbaren, stetig ansteigenden Bilanzfehlbeträgen. Der Gegenwert eines Steuerzehntels beläuft sich aktuell auf ca. CHF 600‘000.—.
Das Eigenkapital respektive der sogenannte Bilanzüberschuss beläuft sich, ohne Spezialfinanzierungen, aktuell auf ca. CHF 13‘900‘000.—, ausmachend ca. 23 Steuerzehntel. Diese Eigenmittelbasis ist massiv überhöht und liegt sehr weit über den Empfehlungen des Kantons von 3 bis 5 Steuerzehnteln. Für ein Gemeinwesen, das sich über Steuereinnahmen und Gebühren finanziert, ist eine dermassen hohe Eigenkapitalreserve nicht erforderlich, nicht sinnvoll und gegenüber den Steuerzahlenden auch nicht angebracht.
Der Gemeinderat hat sich entschieden, die Eigenmittel über die nächsten Jahre kontinuierlich und gezielt abzubauen. In Anbetracht der Steuererhöhung im Jahr 2017 ist diese Absicht nicht ganz einfach nachzuvollziehen. Die Umsetzung ist aufgrund von verschiedenen Abhängigkeiten, die es zu beachten gilt, anspruchsvoll. Das Haushaltsgleichgewicht muss auch mittel- und langfristig gewährleistet werden.
Der Gemeinderat hat die relevanten Rahmenbedingungen für den Abbau des Eigenkapitals in einem Vorgehensplan festgehalten, der den wesentlichen Sachverhalten gebührend Rechnung trägt.
Es handelt sich beim Eigenkapital nicht ausschliesslich um flüssige Mittel, die der Gemeinde zur Verfügung stehen. Ein wesentlicher Teil des Eigenkapitals ist im nicht abgeschriebenen Verwaltungsvermögen der Gemeinde gebunden und somit nicht ohne Beeinträchtigung der Aufgabenerfüllung verfügbar.

(text:pd/bild:beo)