25 Juni 2021

Zweisimmen: Geburtshaus kämpft mit Crowdfunding und Pilotprojekten gegen Defizite an

Im Jahr 2020 haben 56 Frauen im Geburtshaus Maternité Alpine gebärt. Damit liegt das 4. Betriebsjahr im Schnitt von rund 60 Geburten pro Jahr. Geplant wären aber 80 Geburten gewesen, wie Anne Speiser, Präsidentin des Geburtshauses, gegenüber Radio BeO erklärt. Mit lediglich 60 Geburten bleibe das Geburtshaus auch weiterhin defizitär.

Durch die strengen Auflagen für Geburtshäuser können nicht alle Frauen in Zweisimmen gebären, auch wenn die Anfrage gross sei. Auch der Wohnort spiele eine Rolle. Wohnt eine Frau beispielsweise näher am Spital Thun, darf sie nicht ins Maternité Alpine gehen, so Speiser.

Zu den schwachen Einnahmen kommt ein pandemiebedingter Zusatzaufwand von 47’000 Franken, welcher das Geburtshaus 2020 selber tragen musste.

Die Jahressrechnung 2020 schliesst vor der Einlage in einen Fonds mit einem Aufwandüberschuss von rund 114’00 Franken ab. Hier sind die Spenden 2020 von über 81’000 Franken bereits enthalten.

Aufgrund der defizitären Rechnung wurde in diesem Frühling ein Crowdfunding gestartet. Dabei kamen rund 105’000 Franken zusammen. Auch ein Pilotprojekt, das es Frauen mit geplantem Kaiserschnitt ermöglicht, danach ins Geburtshaus zu gehen, soll für eine bessere Bilanz sorgen.

Dazu kommt die Teilnahme am geplanten Campus Zweisimmen. Damit soll das Betriebsdefizit in die Gesamtfinanzierung des Campus einfliessen.

(text:chl/bild:unsplash)