10 August 2021

Wälder auf Evia brennen weiter – Unmut in der Bevölkerung

Die grossen Waldbrände auf der griechischen Insel Evia lodern weiterhin unkontrolliert. In der Nacht zum Dienstag gelang es Feuerwehr, Anwohnern und Freiwilligen erneut, mehrere Orte vor den Flammen zu schützen. Allerdings seien Wald und landwirtschaftlich genutzte Flächen rund um die Dörfer verbrannt, wie griechische Medien berichten.

Allmählich besteht Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation auf der zweitgrössten griechischen Insel. Zum einen ist so viel verbrannt, dass das Feuer stellenweise von allein erlischt, weil die Flammen keine Nahrung mehr finden. Zum anderen sind die meisten anderen Brände im Land mittlerweile unter Kontrolle, und die Einsatzkräfte können sich auf Evia konzentrieren. Als weiterer positiver Faktor gilt, dass es am Dienstag in der Region keinen starken Wind gab, der die Flammen zusätzlich hätte anheizen können.

Auf der Insel Evia macht sich immer mehr Unmut unter der Bevölkerung breit. Viele fühlen sich von der Regierung in Athen im Stich gelassen. Lokalpolitiker werfen der Regierung von Premierminister Kyriakis Mitsotakis vor, die Rettungskräfte, allen voran Löschflugzeuge, zuerst im Norden Athens konzentriert und den Norden der Insel Evia dem Schicksal überlassen zu haben.

Am Dienstagnachmittag will die Regierung in Athen die ersten Massnahmen zum Wiederaufbau verbrannter Häuser und zur Hilfe für betroffene Bürger bekannt geben. Am Montagabend hatte der Premier versprochen, dass die Hilfe schnell und unbürokratisch umgesetzt werden soll. Dabei hat er sich auch für allfählige Fehler bei der Brandbekämpfung entschuldigt.

(text:sda,cs/bild:keystone)