9 August 2021

Vorerst leichte Hoffnung auf Entspannung bei Bränden in Griechenland

Nach über einer Woche Kampf gegen unzählige Grossbrände im ganzen Land hat sich die Situation in Griechenland am Montag leicht entspannt.

Unter anderem sorgte das Wetter für eine Atempause – zwar kündigte sich die nächste Hitzewelle an, doch die Winde wehten am Montag nur schwach, sodass nicht ständig neue Brände ausbrachen oder die Feuer von Böen angetrieben wurden.

Im Norden Athens, um den Feuerwehr und Rettungskräfte tagelang kämpften, schwelte es noch. Die Einsatzkräfte waren dort vor allem damit beschäftigt, immer wieder aufflammende kleine Brandherde zu löschen, damit diese sich nicht erneut ausbreiten.

Auf der zweitgrössten griechischen Insel Evvia toben die Flammen derweil weiter. Im Norden der Insel sei mittlerweile allerdings so viel Wald verbrannt, dass die Feuer langsam nachliessen, weil kein brennendes Material mehr vorhanden sei, berichteten griechische Medien am Montagmittag. Andere Feuer hätten die Küste erreicht und deshalb automatisch ein Ende gefunden, sagte der Bürgermeister eines Dorfes.

In manchen hügeligen und bewaldeten Regionen brennt es jedoch immer noch stark und werden Dörfer bedroht. Zudem sind Löschhubschrauber südlich des Ortes Limni an der Westküste der Insel gegen eine grosse Flammenfront im Einsatz. Auf der Halbinsel Peloponnes konnten die besonders grossen Feuer am Montag ebenfalls in Schach gehalten werden. Entwarnung gibt es aber nicht; sobald Wind aufkommt, sind die umliegenden Regionen wieder extrem gefährdet. Das Wetter erschwert die Situation in den kommenden Tagen zusätzlich: Von Montag an beginnt in Südeuropa eine neue Hitzewelle, bei der die Temperaturen vielerorts auf über 40 Grad steigen.

Ein am Montag veröffentlichtes Drohnenvideo des griechischen Youtube-Kanal Up Stories in Zusammenarbeit mit der griechischen Wetterbehörde zeigt die Zerstörung auf Evvia von oben: Verkohlte Wälder, zerstörte Häuser, meterhohe Flammen und Rauchwolken, die den Himmel verdunkeln. Aus der Vogelperspektive ist zu sehen, wie das Feuer zum Teil auch noch die letzten Bäume an der Küste vernichtete, bevor ihm das Futter ausging.

Die Türkei hat angekündigt, Löschflugzeuge nach Griechenland zu schicken. Das sagte der griechische Aussenminister Nikos Dendias nach einem Telefonat mit seinem türkischen Amtskollegen. Das ist insofern bemerkenswert, weil die zwischen den beiden Ländern historische Spannungen herrschen, die sich in den letzten Jahrzenten mit der Zypernfrage und Hoheitsansprüchen im östlichen Mittelmeer weiter verschärft haben.

(text:sda,cs/bild:keystone)