10 Juni 2021

Vermögen in der Schweiz 2020 trotz Krise auf Rekordwert gestiegen

Krise hin – Krise her. In der Schweiz sind die Vermögen im vergangenen von der Corona-Krise geprägten Jahr auf einen Rekordwert von fünf Billionen Dollar gestiegen.

Geschuldet ist dies vor allem dem Boom am Aktien- und Immobilienmarkt, der durch die Tiefzinspolitik der Zentralbanken zusätzlich angeheizt wurde.

Wie dem am Donnerstag veröffentlichten „Global Wealth Report 2021“ des Beratungsunternehmens Boston Consulting Group (BCG) zu entnehmen ist, sind die Vermögen in der Schweiz 2020 gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent auf netto 5 Billionen Dollar gestiegen. Weltweit haben die Vermögen im vergangenen Jahr gar um acht Prozent auf den Rekordwert von sagenhaften 431 Billionen Dollar zugenommen. Damit hält die Schweiz rund 1,2 Prozent des globalen Vermögen.

Das Gesamtvermögen setzt sich aus den Finanzvermögen (Aktien, Obligationen, Lebensversicherungen u.ä.m.) sowie Sachwerten (Immobilien, Konsumgüter etc.) zusammen, abzüglich der Verbindlichkeiten. 2020 entfielen in der Schweiz 3,3 Billionen auf Finanzvermögen und 2,8 Billionen Dollar auf Sachwerte. Rund eine Billion sind Kredite und Hypotheken.

Bis 2025 dürften die Vermögen laut der Studie rund 3 Prozent pro Jahr auf 5,7 Billionen wachsen. In den Jahren 2015 bis 2020 nahmen die Vermögen noch um 4 Prozent jährlich zu. Weltweit dürfte das Plus in den nächsten Jahren rund 5 Prozent pro Jahr betragen und bis 2025 einen Wert von 544 Billionen erreichen.

Deutlich zunehmen dürfte in der Schweiz in den kommenden Jahren die Zahl der Millionäre und Milliardäre, nämlich von 600’000 auf 700’000, was 2,2 Prozent aller Reichen weltweit und rund acht Prozent der hiesigen Bevölkerung entspricht, wie Anna Zakrzewski, globale Leiterin der Wealth Management Division von BCG, sagt. Damit belegt die Schweiz den fünften Platz.

Angeführt wird die Rangliste mit grossem Abstand von den USA, wo die Zahl der Millionäre auf 19,8 von 17,1 Millionen steigen dürfte. Noch vor der Schweiz rangieren China, Japan und das Vereinigte Königreich. Deutschland belegt dagegen Platz 6.

Dass aber das grösste Vermögenswachstum in Asien stattfindet, zeigt sich darin, dass Hongkong bis 2025 die Schweiz als grössten Player in der grenzüberschreitenden Vermögensverwaltung abgelöst haben dürfte. Derzeit verwaltet die Schweiz 2,4 und Hongkong 2,1 Billionen Dollar. Starke Zuflüsse vom chinesischen Festland lassen die Vermögen (AUM) in der Sonderzone laut der Studie bis 2025 auf 3,2 Billionen Dollar steigen.

Am schnellsten wachsen dürfte Singapur, das auf Platz drei bleiben dürfte. Der „Off Shore Platz“ USA wachse vor allem dank eines starken Zustroms lateinamerikanischer Privatkunden jährlich um 6,9 Prozent auf 1,3 Billionen.

Punkto Superreiche dürfte China die USA bis zum Ende des Jahrzehnts als das Land mit der grössten Anzahl „Ultras“ überholen. China werde mit 10,4 Billionen Dollar an Ultra-Vermögen vor den USA mit geschätzten 9,9 Billionen Dollar liegen, heisst es in der Studie.

(text:sda/bild:unsplash)