
Verdi beginnt Warnstreik bei Lufthansa – Flugzeuge am Boden
Bei Lufthansa bleiben mitten in der Ferienzeit die meisten Flugzeuge am Boden. Grund ist ein Warnstreik des Bodenpersonals, das nach dem Corona-Schock für höhere Löhne streitet.
Mit einem Warnstreik des Bodenpersonals hat die Gewerkschaft Verdi den Flugbetrieb der Lufthansa weitgehend lahmgelegt. Der Ausstand begann am Mittwochmorgen, wie Streikleiter Marvin Reschinsky der Nachrichtenagentur DPA mitteilte.
Lufthansa hat vorsorglich mehr als 1000 Flüge an den Drehkreuzen Frankfurt und München gestrichen. 134’000 Passagiere mussten mitten in der Ferienzeit ihre Reisepläne ändern oder ganz absagen. Bereits am Dienstag waren mindestens 47 Verbindungen ausgefallen.
Lufthansa hat den betroffenen Passagieren davon abgeraten, zu den Flughäfen zu kommen, weil dort die meisten Schalter ohnehin nicht besetzt seien. Bereits bei vorangegangenen Arbeitskämpfen waren die Terminals am Streiktag selbst weitgehend leer geblieben.
Bestreikt werden laut Verdi am Mittwoch seit 3.45 Uhr verschiedene Lufthansa-Gesellschaften an den Drehkreuzen Frankfurt und München sowie in Düsseldorf, Hamburg, Berlin, Bremen, Hannover, Stuttgart und Köln.
Swiss streicht ein Dutzend Flüge. Davon sind rund 1000 Passagiere betroffen, wie Swiss-Sprecherin Karin Montani am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP sagte. Die nicht bestreikte Direktflug-Tochter Eurowings geht hingegen von einem weitgehend normalen Flugbetrieb im gesamten Netz aus.
Lufthansa und Verdi haben erst in zwei Runden über die künftigen Gehälter und Arbeitsbedingungen der rund 20’000 Bodenbeschäftigten gesprochen. Ein dritter Termin ist für den 3. und 4. August vereinbart. Ein erstes Angebot hatte Verdi als zu niedrig abgelehnt. Die Gewerkschaft verlangt 9,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro.
(text:sda/bild:unsplash)