15 November 2021

Tödliche Autoexplosion in Liverpool gibt weiter Rätsel auf

Die Explosion eines Autos in Liverpool mit einem Toten und einem Verletzten hat auch am Tag danach noch viele Rätsel aufgegeben. Ein Mann war bei dem Vorfall am Sonntagvormittag vor einer Frauenklinik in der nordwestenglischen Stadt getötet worden, als das Auto in Flammen aufging.

Drei Männer im Alter zwischen 21 und 29 Jahren wurden wegen Terrorverdachts festgenommen. In mehreren Teilen der Stadt fanden Wohnungsdurchsuchungen statt. Auch am Montag waren noch Strassen teilweise abgesperrt, wie britische Medien berichteten. Die Polizei betonte jedoch, sie schliesse hinsichtlich des Hintergrunds der Explosion nichts aus.

Bei dem Fahrzeug soll es sich um ein Taxi gehandelt haben. Der Verletzte ist nach Polizeiangaben der Fahrer. Er konnte Berichten zufolge am Montag bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Um wen es sich bei dem Toten handelte, war zunächst unklar. Die Polizei bestätige lediglich, dass das Opfer männlich war und noch vor Ort starb. Die Identität des Mannes müsse zuerst noch geklärt werden, hiess es in einer Polizeimitteilung.

Medien spekulierten unter Berufung auf angebliche Bekannte des Taxifahrers, bei dem Getöteten habe es sich um einen Fahrgast gehandelt, der einen Sprengsatz bei sich trug. Demnach soll der Fahrer das Auto verlassen haben, um sich in Sicherheit zu bringen, und den Mann anschliessend eingesperrt haben. Die „Sun“ feierte den Fahrer bereits als „Helden“.

Von offizieller Seite bestätigt wurden diese Berichte zunächst nicht. Liverpools Bürgermeisterin Joanne Anderson lobte den Taxifahrer jedoch in einem Interview mit der BBC für „seine heroischen Anstrengungen“. Ihm sei gelungen, abzuwenden, was zu „einer absoluten Katastrophe an dem Krankenhaus hätte führen können“. Zu Details wollte sie sich nicht äussern, es sei jedoch bereits früh bekanntgewesen, dass der Fahrer das Taxi verlassen und die Türen verschlossen habe, so Anderson weiter.

Als mögliches Ziel eines vereitelten Anschlags machten Medien eine Veranstaltung zum Gedenken an die Gefallenen am Remembrance Sunday aus. In der nahe gelegenen Kathedrale seien zum Zeitpunkt der Explosion Tausende Menschen versammelt gewesen, so die Berichte.

Premierminister Boris Johnson sprach den Betroffenen des „fürchterlichen Vorfalls“ sein Mitgefühl aus. „Ich möchte mich bei den Rettungskräften für ihre schnelle Reaktion und ihre Professionalität sowie der Polizei für ihre andauernden Ermittlungen bedanken“, schrieb Johnson auf Twitter.

Die Ermittlungen wurden von der Anti-Terror-Einheit geleitet. Berichten zufolge wurde auch der Inlandsgeheimdienst MI5 eingeschaltet. Über ein mögliches Motiv für die mutmassliche Tat war zunächst nichts Näheres bekannt.

(text:sda/bild:unsplash)