12 Juli 2021

Thun: Thunersee hat Gefahrenstufe 4 erreicht

Die Hochwassergefahr im Berner Oberland spitzt sich weiter zu. Die grössten Gewässer Thuner- und Brienzersee, sowie auch die Aare führen allesamt deutlich sichtbar viel mehr Wasse, als normalerweise. Vor allem die Gewitter und Regenfälle am Samstagabend haben die Situation erneut verschärft. Kurzfristig ist in Thun die Feuerwehr vorgefahren und hat Hochwasserschutzmauern aufgestellt. Diese Mauern hat die Stadt erst vor zwei Jahren gekauft und haben nun also ihren ersten grossen Einsatz. Das sind rot-weisse Kunsstoffelemente, die zusammengesetzt und mit Schaumstoff abgedichtet werden. Dann werden sie noch mit Wasser aufgefüllt, so dass sie die nötige Stabilität haben, um die Aare im Falle des Überlaufens in ihrem natürlichen Becke zu halten.

Am Wochenende fiel also, trotz des mehrheitlich schönen Wetters, nochmal ordentlich Wasser vom Himmel. Dies und die Aussicht auf die Regenperiode, die heute Abend einsetzt, hat das Bundesamt für Umwelt BAFU dazu veranlasst, für den Thunersee die Gefahrenstufe 4 von 5 auszurufen. Gefahrenstufe 4, das bedeutet, dass die Hochwassergefahr nun erheblich ist und dass es nun möglicherweise an mehreren Orten zu Uferübertritten kommen kann. Dies erklärte Philippe Gyarmati Radio BeO auf anfrage.

Radio BeO hat sich auch bei der lokalen Einsatzbehörde erkundigt und dort mit Roland Gfeller von Schutz und Rettung Thun sprechen können. Er ist unter anderem für die erwähnten Hochwassermauern zuständig und hat angekündigt, dass heute Nachmittag und Abend weitere Abschnitte mit Hilfe dieser Mauern geschützt werden. Zudem hat er bestätigt, dass bei einem Notfall aktuell viele Einsatzkräfte spontan mobilisiert werden könnten – darunter auch 80 vom Zivilschutz.

Für das Wochenende und die nächste Woche ist eine Wetterbesserung vorhergesagt, damit sollte sich dann auch die Lage wieder etwas entspannen.

(text:ye/bild:beo)