11 Februar 2021

Thun: Stadt Thun will besseren Aarezugang prüfen

Im November ging die Petition  für einen freien See- und Aarezugang in Thun und Hilterfingen mit 519 Unterschriften an die Stadt Thun. Diese hat nun in einer ersten Stellungsnahme mitgeteilt, dass sie das Anbringen von zusätzlichen Ein- und Ausstiegstellen im Bereich des Perimeters Bächimatte bis Thunerhof prüfen und weiter abklären werde.

Die Gemeinde Thun soll das Bedürfnis der breiten Bevölkerung nach See- und Aarebaden anerkennen und den See- und Aarezugang mit geeigneten Ein- oder Ausstiegshilfen ermöglichen. Das sind die Forderungen der Petition. Vorschläge sind unter anderem ein Zugang zum See- oder Aareufer über Ein- oder Ausstiege entlang der Seepromenade (Hilterfingen), der Bächimattpromenade, dem Brahmsquai, dem Aarequai und am Scherzligweg (alle Thun) die fest oder während den Sommermonaten installiert werden. Dazu gehört auch eine Machbarkeitsprüfung einer Attraktivierung des Aareufers in Bahnhofnähe mit Holzstegen, Leitern und Grünflächen und das Anbringen von Gefahrentafeln, die auf Strömungen und die Schifffahrt hinweisen sowie Markierungen von Schwimmstrecken mittels Bojen (z.B. Nadelöhr Schadau).

Der Thuner Gemeinderat teilt nun mit, dass zusätzlichen Ein- und Ausstiegstellen im Bereich des Perimeters Bächimatte bis Thunerhof weiter geprüft und abgeklärt werden. Das Anbringen von Ein- und Ausstiegstellen auf der linken Seeeinmündungs- resp. Aareseite wird aus Sicherheitsgründen nicht weiterverfolgen. Es gäbe zu viele Gefahren und negative Aspekte wie z.B. Konflikte mit der Schifffahrt, wechselnde Strömungen, Widerwasser, Steuerung von Entlastungsstollen und Schleusen, welche sich auf die Schwimmenden auswirken könnten. Der Gemeinderat ist sich bewusst, dass auch das linke Aareufer zum Baden und Schwimmen einlädt. Die Sicherheitsaspekte und die grossen Bedenken von verschiedenen Fachstellen gehen für den Gemeinderat aber vor.

Jürg Bührer vom Komitee Seezugang erachtet die Antwort des Gemeinderats als erster Schritt in die richtige Richtung, wie er gegenüber Radio BeO mitteilt. Gleichzeitig bedauert er aber den Entscheid, dass die linke Aareseite nicht weiter geprüft wird. Hier wünscht er sich eine proaktivere Auseinandersetzung mit dem Problem. Gute Beispiele seien Bern oder auch Luzern, wo der Schwimmerbereich klar mit Bojen und Schildern abgesperrt resp. gekennzeichnet werde.

Weiter teilt der Thuner Gemeinderat mit, dass Aufgrund der Baubewilligungspflicht und des nötigen Baubewilligungsverfahren eine allfällige Realisierung nicht bereits auf Sommer 2021 erfolgen kann.