1 Juni 2021

Thun: Stadt definiert zusammenarbeit mit Wohnbaugenossenschaften

Der Thuner Gemeinderat will Wohnbaugenossenschaften stärken. Um eine zeitgemässe und faire Grundlage für künftige Baurechtsverhältnisse mit ihnenzu schaffen, hat er Grundsätze definiert und einen MusterBaurechtsertrag erarbeitet. Beides wird bei Vertragserneuerungen oder konkreten Neubauvorhaben zur Anwendung kommen. Gleichzeitig hat die Stadt aber auch die Baurechtszins erhöht. Das bedeutet, dass die Wohnbaugenossenschaften bald deutlich mehr an die Stadtbezahlen müssen. „Die alten Verträge sind schon länger am laufen und beziehen sich auf Bodenpreise, welche heute nicht mehr aktuell sind“, sagt Stadt Präsident Rafael Lanz dazu. Kein Verständis für die Erhöhung der Baurechtszinsen hat SP-Stadträtin Alice Kropf. Sie befürchtet, dass die Wohnbaugenossenschaften nun die höheren Kosten an die Mieterinnen und Mieter von gemeinnützigen Wohnungen weitergeben und für sie die Kosten steigen.

Unbestritten ist, dass die Stadt Thun mehr Wohnungen braucht. In kaum einer anderen Schweizer Stadt gibt es so wenige leere Wohnungen wie in Thun. Im Rahmen der Wohnstrategie 2030 will die Stadtregierung deshalb den Wohnungsbau generell vorantreiben. Dabei werden die Wohnbaugenossenschaften ein wichtiger Partner sein, sagt Lanz weiter. Der gemeinnützige Wohungsbau umfasst in Thun rund zehn Prozent des Wohungsbestands und wird fast ausschliesslich durch Wohnbaugenossenschaften betrieben.

(text:mf/bild:beo)