15 April 2021

Thun: Harlekin und das stille Leiden der Zirkusbranche

Strahlende Kinderaugen, ungläubiges Staunen und tosender Applaus. Dafür leben die Zirkusschaffenden. Aufgrund der jetzigen Pandemiesituation aber herrscht Stille. Im Moment werde vor allem gewartet, sagt Pedro Pichler, Co-Leiter des Oberländer Zirkus Harlekin. Die Tournee ist geplant. Eigentlich hätte man bereits im März starten wollen – die Pandemie hat das verhindert. Nun hofft man auf einen Tourneestart im Mai. Zwar hat der Bundesrat am Mittwoch auch für Kulturschaffende Lockerungen beschlossen, etwa dass bei Veranstaltungen in Innenräumen wieder bis zu 50 Personen zugelassen sind, aber auch mit diesem für viele Veranstalter kaum nennenswerten Zückerchen ist noch nicht alles getan. Da stehen auch noch administrative Hürden an, erklärt Pichler weiter, etwa um Artisten und Musiker in die Schweiz zu holen.

Auch finanziell sieht es düster aus beim Harlekin. Von den vom Bundesrat versprochenen Hilfsgeldern habe man noch keinen Rappen gesehen. Dem Harlekin stehe finanziell das Wasser bis zum Hals. Das sei aber schon seit vielen Jahren so, meint Pichler dazu. Dafür hätten sie viele Zirkusfreunde, die sie immer wieder unterstützen und motivieren würden. Trotz allen Widrigkeiten hofft der Harlekin auch dieses Jahr die Menschen erfreuen zu können. Wie es im Kulturbereich eben so schön heisst: The show must go on.

(text:cs/bild:harlekin)