2 Dezember 2021

Teilung Zyperns für Papst ein „schrecklicher Riss“

Papst Franziskus hat den Zyprern sein Mitgefühl für die Folgen der Teilung der Mittelmeerinsel bezeugt. Der Pontifex sprach am Donnerstag von einer „Wunde, die dieses Land am meisten schmerzt“ und einen „schrecklichen Riss, unter dem es in den letzten Jahren leidet“. Bei einem Treffen mit Staatspräsident Nikos Anastasiades zum Auftakt seiner Reise sagte Franziskus: „Ich denke an den inneren Schmerz jener Menschen, die nicht ihre Häuser und zu ihren Gebetsstätten zurückkehren können.“

Zypern ist seit einer türkischen Invasion 1974 geteilt und besteht immer noch aus einem besetzen türkisch-zyprischen Norden und dem griechisch-zyprischen Süden. Die ganze Insel gehört zur Europäischen Union, die Regeln und Gesetze der EU werden nur im Süden angewandt.

Unter der Trennung litt auch die Religionsgruppe der maronitischen Katholiken, deren zwei wichtigsten Dörfer Asomatos und Agia Marina im besetzen Norden liegen und nicht bewohnt werden können. Bei einem Gottesdienst berichtete eine Ordensfrau dem Papst: „Einige unserer ältesten Schwestern erzählen kummervoll, wie sie damals so schnell wie möglich flüchten mussten, um ihr Leben zu retten. Sie dachten, dass sie nur eine Nacht weg sein werden und am nächsten Tag wieder zurückkehren, leider aber dauert diese Nacht nun schon 47 Jahre.“

(text:sda/bild:unsplash)