3 Oktober 2021

Pandora Papers: Steueroasen-Leak enthüllt Offshore-Geschäfte von Politikern

Ein grosses Datenleck hat laut einem internationalen Recherchenetzwerk die heimlichen Geschäfte hunderter Politiker mit Briefkastenfirmen enthüllt. Das International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) veröffentlichte am Sonntag einen Teil der Recherchen.

Die Rechercheergebnisse umfassen Verstrickung von mehr als 330 Politikern und Amtsträgern aus 91 Ländern. In der Schweiz gehört Tamedia zum ICIJ.

An der Auswertung der sogenannten Pandora Papers waren rund 600 Journalistinnen und Journalisten in 117 Ländern beteiligt. Nach Angaben des ICIJ wurden 11,9 Millionen geleakte Dokumente ausgewertet, „die jeden Winkel der Welt abdecken“. Gemäss dem Recherchenetzwerks stammen die Daten – insgesamt knapp drei Terrabyte – von 14 Unternehmen, die Offshore-Konstrukte anbieten.

Nach Angaben von Tamedia haben „Schweizer Anwälte, Treuhänder und Beraterinnen alleine bei einer grossen Kanzlei in der Karibik 7000 Offshore-Firmen betreut.“ Auf einer Excel-Liste aus dem Datenleck von 2018 sei das etwa jede dritte Firma dieser Kanzlei.

Zu den Kunden der Schweizer gehören laut Tamedia Autokraten und sogar Personen, die inzwischen rechtskräftig verurteilt wurden wegen Geldwäscherei oder Korruption.

Die Regierung von Panama hatte bereits vor der Veröffentlichung der Pandora Papers vor schweren Schäden für das Image des Landes wie infolge der Panama Papers 2016 gewarnt.

(text:sda/bild:unsplash)