31 Januar 2021

Simon Ammann meldet sich zurück

Simon Ammann sendet ein Zeichen an jene, die ihn bereits abgeschrieben haben. Der Toggenburger überzeugt in Willingen. Am Sonntag lässt er auf Platz 12 vom Samstag einen 9. Rang folgen.

Der Toggenburger behielt in einem durch Windböen stets unterbrochenen Wettkampf die Nerven im Griff. Der vierfache Olympiasieger segelte auf 131 m, obwohl er paar Minuten auf die Freigabe warten musste. Seit dem Skifliegen in Planica im März 2019 leuchtete Ammans Name erstmals wieder in den Top Ten auf.

Insbesondere am Sonntag verzerrte der Wind die effektiven Stärkeverhältnisse. Die Jury benötigte über 2 Stunden, um den 55 Fliegern zumindest einen Durchgang zu ermöglichen. Einige Akteure, unter ihnen der Tourneesieger Kamil Stoch, blieben chancenlos. Mit Halvor Egner Granerud setzte sich immerhin der Weltcup-Führende durch. Und gestohlen hat Ammann seinen Top-Ten-Platz nicht. Er lieferte an den drei Tagen im Sauerland stets gute Leistungen ab – mit Auf-, Seiten- oder Rückenwind.

Der Routinier hatte nach der Vierschanzentournee die Reissleine gezogen. Nichts klappte mehr, keinen einzigen Weltcuppunkte hatte er gewonnen. Der 39-Jährige feilte an der Materialabstimmung und scheint die richtigen Schlüsse gezogen zu haben. Bei Ammann zeigt sich, dass in seiner Sportart, bei der mit rund 90 km/h auf Eis abgesprungen wird, kleinste Details im Bewegungsablauf oder an den Einstellungen bei Schuh und Ski entscheiden – und locker 10 Meter ausmachen. Nach dem Absprung hievt sich nun der Körper wieder schön über den Ski. Das Flugsystem passt. In der ersten Saisonhälfte war Ammanns Sprung fussschwer. Er flog dem Ski leicht hinterher, was eine Bremswirkung erzeugt.

Auch Gregor Deschwanden liess sich am Sonntag als 28. ein paar Weltcuppunkte gutschreiben.

(SDA/Foto: pixabay)