30 Januar 2021

Simon Ammann meldet sich eindrücklich zurück

Ein solch starkes Comeback überrascht wohl selbst Simon Ammann. Der vierfache Olympiasieger fliegt in Willingen bei seiner Rückkehr in den Weltcup nur knapp an den Top Ten vorbei.

Der Toggenburger setzte auf der grössten Grossschanze der Welt nach 137 und 132,5 m auf, was ihm Platz 12 eintrug. Den 9. Zwischenrang verteidigte er nur deshalb nicht erfolgreich, weil ihm in der Reprise die Landung missriet. Dennoch dokumentierte auch der zweite Flug den Aufwärtstrend. Der Rückenwind blies stärker als bei den meisten Konkurrenten, gleichwohl sackte Ammann nicht ab.

Somit gewann der Routinier im 12. Wettkampf des Winters endlich die ersten Weltcuppunkte – gleich deren 22. Letztmals war der 39-Jährige vor knapp zwei Jahren besser klassiert, als er beim Saisonfinale in Planica Position 6 erreicht hatte.

Der Ostschweizer zog sich nach der Vierschanzentournee ins Training zurück und feilte an der Materialabstimmung. Er scheint die richtigen Schlüsse gezogen zu haben. Bei Ammann zeigt sich, dass in seiner Sportart, bei der mit rund 90 km/h auf Eis abgesprungen wird, kleinste Details im Bewegungsablauf oder an den Einstellungen bei Schuh und Ski entscheiden – und locker 10 Meter ausmachen. Nach dem Absprung hievt sich nun der Körper im runden Bogen wieder schön über den Ski. Das Flugsystem passt. In der ersten Saisonhälfte war Ammanns Sprung fussschwer. Er flog dem Ski leicht hinterher, was eine Bremswirkung erzeugt.

Am Sonntag erhält der Routinier beim zweiten Wettkampf in der Nähe der Ruhrgebiets bloss drei Wochen vor dem WM-Start in Oberstdorf erneut die Chance, um Selbstvertrauen zu tanken.

Mit Gregor Deschwanden auf Platz 19 landete ein zweiter Schweizer in den Top 20. Auch der Luzerner überwand ein Zwischentief. In den ersten zehn Wettkämpfen der Saison landete er jeweils in den Punkterängen, danach folgten vier Nuller in Serie. Nun sprang er wie schon vergangenen Sonntag in Lahti wieder in den Finaldurchgang.

Halvor Egner Granerud baute dank seinem siebenten Saisonsieg die Führung im Gesamtweltcup aus. Der Norweger war mit 147,5 und 145,5 m in beiden Durchgängen der Beste.

(SDA)