3 Juli 2021

Schreiner fordern Gesamtarbeitsvertrag

Gegen den vertragslosen Zustand im Schreinergewerbe regt sich Widerstand: In Zürich forderten am Samstag nach Gewerkschaftsangaben 450 Schreinerinnen und Schreiner an einer Kundgebung einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) und vom Arbeitgeberverband VSSM die Aufgabe seiner „Blockadehaltung“.

Ohne Gesamtarbeitsvertrag drohten der Branche Lohndumping, eine generelle Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und unter Druck der ausländischen Konkurrenz ein deutlich stärkerer Preiskampf, heisst es in einer Mitteilung der Gewerkschaften Unia und Syna vom Samstag.

2435 Schreinerinnen und Schreiner aus der Deutschschweiz und dem Tessin fordern demnach in einer gemeinsamen Petition an den VSSM (Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten) die Rückkehr der Arbeitgeber an den Verhandlungstisch mit dem Ziel, „einen fairen und starken Gesamtarbeitsvertrag abzuschliessen“.

Im Frühsommer 2020 hatten sich die Sozialpartner zwar auf einen neuen GAV und ein Vorruhestandsmodell geeinigt. Die Arbeitgeberseite lehnte aber später das Vorruhestandsmodell ab. Dies führte dazu, dass der damals bestehende Gesamtarbeitsvertrag am 1. Januar dieses Jahrs auslief und seither nicht erneuert wurde.

Der VSSM hat allerdings für seine Mitgliedsbetriebe unterdessen eine Richtlinie für die Arbeitsverhältnisse ausgearbeitet, nach der sich die Betriebe in der GAV-losen Zeit ausrichten können. Diese basiere auf dem ausgearbeiteten GAV 2022 bis 2025, der nicht in Kraft getreten sei, heisst es auf der Homepage des Arbeitgeberverbandes.

(text:sda/bild:unsplash)