1 November 2022

Schilthornbahn: Dank Snowfarming früher Wintersaisonstart

Am Samstag, 5. November 2022, startet am Schilthorn die kommende Wintersportsaison. Bis Mitte Dezember werden die Luftseilbahn bis Birg sowie die Sesselbahn Riggli jeweils am Wochenende geöffnet sein.

Möglich ist der frühe Saisonstart dank Snowfarming. Bereits im Juni wurden unterhalb der Station Birg rund 95`000 Kubikmeter Schnee in zwei Sommer-Schneedepots versorgt. Dabei wurde der Schnee auf zwei unterschiedlich grossen Flächen mit Pistenfahrzeugen zusammengestossen und in Trapezform je rund sechs bis zehn Meter hoch aufgeschüttet. Die zwei Depots à 53`000, respektive 42`000 Kubikmeter wurden im Engetal eingerichtet. In mühevoller Handarbeit wurden die Oberseiten anschliessend mit Perimeter-Dämmplatten aus Hartschaum abgedeckt, mit Schaumstoff-Matten überdeckt und diese mit einem Nahtabdeckband fixiert. Zum Schluss wurden die gesamten Depots mit weissen Gletschervliesbahnen überdeckt und die Vliesenden zur besseren Fixierung seitlich im Boden eingegraben.

Vor dem ersten grossen Schneefall werden die Depots abgedeckt, der ganze Schnee darunter verstossen und zu einer Skipiste verarbeitet. Das notwendige Schneevolumen für die Sicherung der Piste Nummer 11 beträgt insgesamt 62`000 Kubikmeter. Laut Messungen von Mitte September sind insgesamt noch rund 82`000 Kubikmeter Schnee vorhanden. Trotz überdurchschnittlich heissem Sommer hat sich die Gesamtmenge somit um lediglich knapp 15 Prozent verringert. Der verfügbare Schnee ermöglicht es dem Unternehmen, den Betrieb der Wintersaison bereits am 5. November 2022 aufzunehmen. «Dieser frühe Start ist auch für regionale Skiteams von Bedeutung», betont Christoph Egger, Direktor der Schilthornbahn, «so haben sie die Möglichkeit, ohne grossen Aufwand für die bevorstehende Saison wichtige Trainings zu absolvieren. Gerade in diesem Sommer, wo die Trainingsmöglichkeiten aufgrund der geschlossenen Gletschergebiete minim waren, wird die Nachfrage sicher gross sein», ist sich Egger sicher.

Als Alternative zum Projekt Snowfarming standen der Bau einer Beschneiungsanlage oder eine umfassende Pistenkorrektur im Raum. Aufgrund der kargen, steinigen Landschaft ist der Schneebedarf für eine optimale Piste in dieser Höhe relativ gross. Die zwei möglichen Alternativen waren aber sowohl aus ökologischer Sicht als auch aus der Perspektive des Landschaftsschutzes kritischer zu bewerten als die Schnee-Depots und wurden dadurch verworfen.

(text:pd,csc/bild:zvg/marco zurschmiede)