6 Februar 2021

Saharastaub färbt den Himmel

Staub aus der afrikanischen Wüste hat am Samstag in der Schweiz den Himmel eingetrübt und sich mancherorts abgelagert – etwa auf Autos. Die Feinstaubbelastung stieg teils merklich. Für Menschen ist der Staub kaum ein Problem, am Himmel sorgt er aber für mehr Wolken.

Nach einer erhöhten Staubkonzentration am Freitag war am Samstagmorgen noch mehr Saharastaub auf dem Weg in die Schweiz, wie Meteoschweiz im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Dieser sorgte für einen grau-gelben Himmel in der Ostschweiz und bis zu einem rötlichen im Westen.

Die Wolke erreichte die Schweiz auf rund 4500 Metern über Meer, rieselte am Nachmittag aus und verfärbte die Schneedecke in den Alpen stellenweise, wie der private Wetterdienst Meteocentrale mitteilte. In sozialen Medien verbreiteten Meteorologen und Augenzeugen dutzendfach Fotos der seltenen Färbung am Himmel.

Die Feinstaubkonzentration stieg ab dem Mittag stark an, wie Messstationen etwa in Lausanne und Neuenburg zeigten. Auf den Alpengipfeln sei die Luft so belastet wie in Städten in China oder Indien an schlimmen Tagen, teilte Kachelmannwetter mit.

Auf dem Jungfraujoch BE wurde am Mittag ein Wert von 744 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. In der Schweiz liegt der Grenzwert für das Jahresmittel bei 10 Mikrogramm pro Kubikmeter für Partikel mit Durchmesser von weniger als zehn Tausendstel-Millimetern.

Auf die Gesundheit der allermeisten Menschen dürfte der nur kurz anhaltende Saharastaub einen vernachlässigbaren Einfluss haben. Der natürliche Feinstaub macht rund ein Prozent der sonstigen gesamten Feinstaubkonzentration aus.

Der Staub stammt laut SRF Meteo vor allem aus den nordwestafrikanischen Staaten Mauretanien, Mali und Algerien. Er stieg dort aufgrund der Witterung und der warmen Temperaturen zwei bis fünf Kilometer in die Luft auf und wurde wegen Südwinds bis in die Schweiz getragen.

Die Staubpartikel in der Luft sind ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor für die Wettervorhersage. Zudem können sie eine Wolkenbildung fördern.