4 April 2021

Rechenzentren des Bundes werden rund 250 Millionen Franken teurer

Die Realisierung von drei neuen Rechenzentren für die Armee und die Bundesverwaltung wird rund 250 Millionen Franken teurer als ursprünglich geplant. Einer der vorgesehenen Standorte wurde unnutzbar, wie aus einem Bericht des Verteidigungsdepartements hervorging.

Das Projekt wird auf über 1,1 Milliarden Franken statt der budgetierten 900 Millionen zu stehen kommen. Zudem soll das 2010 gestartete Vorhaben erst 2028 abgeschlossen sein – fünf Jahre später als geplant, wie es im jüngsten Projektbericht des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) hiess. Diesen veröffentlichte das VBS am Donnerstag auf seiner Webseite. Die „NZZ am Sonntag“ berichtete am Ostersonntag darüber.

Ursprünglich hätte eines der drei neuen Rechenzentren dem Bericht zufolge in Mitholz im Berner Oberland realisiert werden sollen. Dort muss nun aber ein ehemaliges Munitionslager aus dem Zweiten Weltkrieg saniert werden. Die Explosionsgefahr verunmöglichte daher den Bau. Den neuen Standort gab das VBS noch nicht bekannt.

Zwei neue Rechenzentren gingen bereits im letzten Jahr in Betrieb. Wegen defekter Bodenplatten und anderer Schäden sind dort allerdings bereits Reparaturen notwendig. Möglicherweise ergeben sich noch rechtliche Folgen, nachdem der Generalplaner das Mandat niedergelegt hat.

Die drei neuen Rechenzentren an unterschiedlichen Lagen sollen die bisherigen dezentralen Rechnerräume zusammenfassen, um die Betriebskosten zu optimieren. Zudem will der Bund die Sicherheit in der Informatik erhöhen. Zwei Rechenzentren sind für rein militärische Zwecke vorgesehen, das dritte soll auch zivil genutzt werden.

Neben den Rechenzentren offenbarte der VBS-Bericht bei weiteren Top-Projekten Probleme. Von 23 Projekten verlief im letzten Jahr ein Drittel ganz plangemäss, bei den übrigen wurden grössere oder kleinere Probleme festgestellt.

Nicht wie vorgesehen entwickelte sich etwa die Einführung eines neuen Schützenpanzers, dessen Inbetriebnahme sich um weitere zwei Jahre auf 2026 verzögert. Verzögert war auch die Beschaffung neuer Drohnen.

(text:sda/bild:archiv)