Die Nachrichtenlage um 5 Uhr
Die Schlagzeilen:
POLITIK
SCHWEIZ – KOSOVO: Der kosovarische Premierminister Albin Kurti hat die Notwendigkeit der Schweizer Unterstützung für den Kosovo betont. Um ein Mitglied des Europarates zu werden, brauche das Land Freunde, “die uns wahrheitsgetreu darstellen”, sagte Kurti in einem Interview.
Der Kosovo strebt den Beitritt in den Europarat nächstes Jahr an, wie Kurti im am Freitag publizierten Interview mit der “Neuen Zürcher Zeitung” sagte. Im Vorfeld gehe es um Geopolitik. Die Brics-Länder, also Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, würden den Kosovo nicht anerkennen. “Wir brauchen die Unterstützung der Schweiz”, sagte Kurti. Das Interview entstand im Anschluss an sein Treffen mit Bundespräsident Alain Berset vor einer Woche. (Bern, 03:44)
USA: In den USA rückt eine mögliche Stilllegung der Regierungsgeschäfte – ein sogenannter Shutdown – immer näher. Die US-Regierung teilte den Beschäftigten der Bundesbehörden am Donnerstag mit, dass ein “Shutdown” unmittelbar bevorzustehen scheine, berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend. Das bedeutet, dass Millionen Angestellte und Militärangehörige kein Gehalt mehr gezahlt werden kann. Um eine Stilllegung der Regierungsgeschäfte zu verhindern, müssten sich Republikaner und Demokraten im Kongress vor Sonntag auf eine Lösung einigen.
Neuer Haushalt muss her (Washington, 02:16)
USA: US-Präsident Joe Biden hat bei einer Rede über Demokratie einen Zwischenrufer zurechtgewiesen, der mehr Klimaschutz forderte. “Wenn Sie den Mund halten, werde ich mich gleich danach mit Ihnen treffen”, sagte Biden am Donnerstag in Tempe im US-Bundesstaat Arizona. Biden erinnerte dort an den 2018 gestorbenen Senator John McCain, als er von Rufen aus dem Publikum unterbrochen wurde. Der Zwischenrufer fragte den Demokraten, warum dieser noch keinen Klimanotstand ausgerufen habe. Hunderte Menschen in Arizona seien bereits gestorben. “Demokratie ist niemals einfach”, reagierte Biden auf den Vorfall. Das habe sich gerade gezeigt. Es war zunächst offen, ob und wann Biden mit dem Aktivisten zusammenkommt.
Klimanotstand schon länger ein Thema in den USA (Washington/Tempe, 01:53)
GOTTHARDTUNNEL: Die Schweizerische Untersuchungsstelle (Sust) hat in einem Zwischenbericht den Radbruch als Ursache der Güterzug-Entgleisung im Gotthard-Basistunnel bestätigt. Die bestehenden Zugkontrolleinrichtungen konnten den bereits bestehenden Schaden am Rad nicht entdecken.
Der Radbruch lässt sich auf Ermüdungsrisse im Metall zurückführen, wie die Sust in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Zwischenbericht schreibt. Solche Ermüdungsrisse wachsen mit anhaltendem Gebrauch bis zum Gewaltbruch des Rads. Für betriebliche Mängel als Unfallursache fand die Sust keine Hinweise. (Bern, 01:22)
WIRTSCHAFT
AUTOMOBILINDUSTRIE: Eine US-Behörde wirft Tesla in einer Klage vor, rassistische Beleidigungen gegen schwarze Arbeiter zugelassen zu haben. Auch sei der Elektroauto-Hersteller gegen einige betroffene Beschäftigte vorgegangen, die sich dagegen gewehrt hätten.
Vom amerikanischen Autohersteller Tesla gab es zunächst keine Reaktion auf die Vorwürfe in der am Donnerstag veröffentlichten Klageschrift.
Der Klage der Behörde EEOC zufolge wurden rassistische Beleidigungen offen in Produktionshallen des Tesla-Stammwerks im kalifornischen Fremont ausgesprochen. Vorgesetzte seien nicht eingeschritten, obwohl sie dies mitbekommen hätten. (San Francisco, 00:36)
SPORTARTIKEL: Ein Rückgang im Heimatmarkt USA hat im vergangenen Quartal das Geschäft des Sportartikel-Riesen Nike gebremst. Die US-Erlöse sanken im Jahresvergleich um zwei Prozent auf gut 5,4 Milliarden Dollar.
In anderen Regionen gab es dagegen Zuwächse, so dass der weltweite Umsatz um zwei Prozent auf rund 12,94 Milliarden Dollar (12,25 Mrd Euro) zulegte. Unterm Strich sank der Gewinn um ein Prozent auf 1,45 Milliarden Dollar, wie Nike nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. (Beaverton, 23:19)
VERMISCHTES
NIEDERLANDE: Nach den tödlichen Angriffen in Rotterdam soll der mutmassliche Täter an diesem Freitag dem Haftrichter vorgeführt werden. Der 32 Jahre alte Student soll am Donnerstag drei Menschen in der niederländischen Hafenstadt erschossen haben. Die Polizei spricht von einer “gezielten Tat”, doch ist das Motiv noch unklar.
Der Mann hatte nach Polizeiangaben zunächst in einer Wohnung eine 39 Jahre alte Frau erschossen und ihre 14 Jahre alte Tochter schwer verletzt. Sie erlag später ihren schweren Verletzungen. Ausserdem hatte der Mann der Polizei zufolge in der Uniklinik einen 46 Jahre alten Dozenten getötet. (Rotterdam, 02:20)
KULTUR
FERNSEHEN: Die Musiker und Moderatoren Bill und Tom Kaulitz haben den Deutschen Fernsehpreis gewonnen. In der Kategorie beste Unterhaltungsshow heimsten die Mitglieder der Band Tokio Hotel mit ihrer Sendung “That’s my Jam mit Bill und Tom Kaulitz” von RTL+ den Preis ein.
Die Kaulitz-Brüder konnten sich in der Gala in Köln am Donnerstagabend gegen “Wer stiehlt mir die Show” von ProSieben und die “Giovanni Zarella Show” des ZDF durchsetzen.
“Wir haben gar nichts vorbereitet, wir sind gerade total überwältigt”, sagte der sichtlich begeisterte Bill Kaulitz in seiner Dankesrede. In der Musik-Spielshow treffen die Zwillinge als Gastgeber auf prominente Kandidaten, die Quizfragen beantworten oder bekannte Songs in andere Musikstile übertragen müssen. “Es hat uns total Spass gemacht, zum ersten Mal eine Sendung zu moderieren”, betonte Kaulitz. (Köln, 22:55)