22 April 2024

Die Nachrichtenlage um 23 Uhr

Die Schlagzeilen:

WIRTSCHAFT

FRANKREICH: In Frankreich drohen am Donnerstag wegen eines Fluglotsen-Streiks zahlreiche Flugausfälle und Verspätungen. Nach dem Scheitern von Verhandlungen am Montagabend rechnet die grösste französische Fluglotsengewerkschaft SNCTA mit einer „Rekordmobilisierung“.

Die Gewerkschaft der französischen Fluglotsen erwartet deshalb zahlreiche ausfallenden Flüge am Donnerstag. „Wir betrachten die Verhandlungen mit der Generaldirektion der Zivilluftfahrt (DGAC) als gescheitert“, sagte ein Gewerkschaftsvertreter am Montag der Nachrichtenagentur AFP. (Paris, 21:13)

SOFTWARE: Der Facebook-Konzern Meta setzt auf Kooperationen, um seine führende Position im Geschäft mit virtueller Realität gegen neue Konkurrenz von Apple zu verteidigen. Meta stellt das Betriebssystem seiner VR-Brillen künftig auch anderen Herstellern zur Verfügung.

Auf dieser Basis soll es zum Beispiel ein Gaming-Headset von Asus, eine VR-Brille für die Xbox von Microsoft und ein Gerät vom PC-Marktführer Lenovo geben, das digitale und reale Inhalte zusammenführt, wie Konzernchef Mark Zuckerberg am Montag ankündigte. Bei einigen der neuen Produkte könne es allerdings „ein paar Jahre dauern“, bis sie auf den Markt kommen, schränkte Zuckerberg ein. (Menlo Park, 20:50)

FERNSEHEN: Apple soll mit dem Fussball-Weltverband Fifa kurz vor einer Einigung für die Übertragungsrechte der neuen Club-WM 2025 stehen. Wie die „New York Times“ am Montag berichtete, könnte die Einigung mit dem US-Technologie-Riesen noch im April bekannt gegeben werden.

Die Fifa äusserte sich auf Anfrage nicht dazu. Unklar sei allerdings, ob die Vereinbarung mit Apple auch frei empfangbare Rechte umfasst. Wenn nicht, könnten nur Abonnenten von Apple TV+ die insgesamt 63 Spiele des neuen Turniers und sieben Spiele für die Finalisten vom 15. Juni bis 13. Juli in den USA sehen. (Berlin, 20:05)

POLITIK

RUSSLAND: Länder wie Schweden wollen aus Angst vor einer möglichen Ölkatastrophe in der Ostsee den Kampf gegen den Einsatz der sogenannten Schattenflotte zur Umgehung von Russland-Sanktionen verschärfen. Denkbar wäre es, Sanktionen gegen beteiligte Schiffseigentümer, Betreiber und Versicherungsgesellschaften aus Nicht-EU-Staaten zu verhängen, erklärte der schwedische Aussenminister Tobias Billström am Montag am Randes eines EU-Aussenministertreffens in Luxemburg. Zudem sei eine intensivere Zusammenarbeit mit denjenigen Ländern möglich, die die Schiffe registriert hätten oder sie bislang ihre Häfen nutzen liessen.

Russland wird bereits seit langem vorgeworfen, zur Umgehung eines westlichen Preisdeckels für russische Ölexporte in Drittstaaten auf Schiffe zu setzen, die nicht in Hand westlicher Reedereien sind oder nicht von westlichen Versicherungen versichert wurden. Billström warnte am Montag, diese Schattenflotte operiere mit Tankern, die kaum seetauglich seien. Ein grosses Ölleck infolge einer Havarie könne ernsthafte Auswirkungen auf viele Länder haben. (Luxemburg, 19:57)

ISRAEL: Nach schweren Terrorvorwürfen Israels gegen das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA hat eine unabhängige Expertengruppe Verbesserungsbedarf bei der Einhaltung der Neutralität der Organisation festgestellt. Zwar habe UNRWA eine Reihe von Mechanismen und Verfahren etabliert, um die Wahrung des Neutralitätsgrundsatzes zu gewährleisten, sagte die mit der Untersuchung beauftragte ehemalige französische Aussenministerin Catherine Colonna am Montag in New York. Trotzdem gebe es nach wie vor Probleme mit der Neutralität. Dazu gehörten politische Äusserungen von Mitarbeitern, Schulbücher mit problematischen Inhalten und Drohungen der sehr politischen Gewerkschaften gegen die Leitung der Organisation.

Colonna empfahl unter anderem eine genauere Überprüfung der Mitarbeiter, einen besseren Schutz der UNRWA-Einrichtungen vor missbräuchlicher militärischer Nutzung und eine Revision des gesamten Lehrmaterials an den von der Organisation betrieben Schulen. „Wir sind zuversichtlich, dass die Umsetzung dieser Empfehlungen UNRWA helfen wird, sein Mandat zu erfüllen“, hiess es in dem Bericht. (New York, 19:31)

KOLUMBIEN: In Kolumbien haben Hunderttausende gegen Reformpläne der Regierung protestiert. Die Demonstranten würden „nur an einen Staatsstreich“ denken und der Hass treibe sie an, erklärte Präsident Gustavo Petro daraufhin auf der Plattform X, ehemals Twitter, am Sonntagabend (Ortszeit). In den Grossstädten wie Bogotá, Cali und Medellín protestierten etwa eine halbe Million Menschen, wie die kolumbianische Zeitung „El Tiempo“ unter Berufung auf die Behörden berichtete. Petro hingegen sprach von insgesamt rund 250 000 Menschen. Es waren den Berichten zufolge die bisher grössten Proteste seit dem Amtsantritt des ersten linken Präsidenten in dem südamerikanischen Land vor 20 Monaten. Für den 1. Mai hat der Staatschef zu einem Pro-Regierungsmarsch aufgerufen.

Die Demonstrationen am Sonntag richteten sich unter anderem gegen Pläne einer Verstaatlichung des Gesundheitssektors. Aber auch Petros Bestrebungen eines „totalen Friedens“ mit bewaffneten Guerillagruppen lehnen viele ab. Im Januar hatte die Regierung mit der Farc-Dissidentengruppe Estado Mayor Central (EMC) eine Verlängerung des Waffenstillstandes um ein halbes Jahr vereinbart – und diesen nach einem Angriff mutmasslicher Rebellen auf Indigene teilweise wieder aufgekündigt. Verteidigungsminister Iván Velásquez räumte erst kürzlich ein, dass diese und auch andere kriminelle Gruppen während des Waffenstillstandes stärker geworden seien. (Bogotá, 19:19)

KOMMUNALE WAHLEN TI: Der amtierende Stadtpräsident von Lugano, Michele Foletti, ist am Montagabend in stiller Wahl bestätigt worden. Der Politiker der rechten Lega dei Ticinesi war laut Angaben der Stadtverwaltung der einzige Kandidat für die Leitung der Geschicke der Stadtregierung.

Foletti hatte bei den Stadtratswahlen am 14. April mit 11’311 Stimmen das beste Ergebnis erzielt. Hinter im folgte der ehemalige SVP-Präsident und Ständerat Marco Chiesa mit 10’484 Stimmen. Im Vorfeld der Tessiner Kommunalwahlen war spekuliert worden, dass Chiesa auch Ambitionen auf das Amt des Stadtpräsidenten haben könnte. Chiesa selber sagte jedoch gegenüber Medien, er habe kein Interesse am Amt des „Sindaco“. (Bellinzona, 18:55)

VERMISCHTES

ARBEITSUNFALL: Der 35-jährige Fahrer eines Pistenbullys ist am Montag im Skigebiet Glacier 3000 in Les Diablerets VD bei einem Unfall schwer verletzt worden. Sein Fahrzeug stürzte rund 400 Meter einen Abhang hinunter.

Der Unfall ereignete sich am Montag gegen 08.35 Uhr, als der Mann das Pistenfahrzeug zur Bergstation zurückfahren wollte. Vor der Einfahrt in den Unterstand kippte das Fahrzeug aus noch ungeklärten Gründen zur Seite und stürzte einen Abhang hinunter, wie die Waadtländer Kantonspolizei mitteilte. 400 Meter weiter talwärts blieb das Fahrzeug stark beschädigt liegen. (Les Diablerets VD, 17:57)

KULTUR

MUSIK: Musik-Stars wie Cher (77), Ozzy Osbourne (75) und Mary J. Blige (53) kommen in diesem Jahr in die „Rock & Roll Hall of Fame“. Auch Peter Frampton (74) und die Gruppen Dave Matthews Band, Foreigner, Kool & The Gang und A Tribe Called Quest sind dabei.

Dies teilte die Ruhmeshalle in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio in der Nacht zum Montag mit. Spezielle Auszeichnungen (Musical Excellence Award) gehen unter anderem an Sängerin Dionne Warwick (83) und an den im vorigen September gestorbenen „Margaritaville“-Sänger Jimmy Buffett. Die offizielle Feier soll am 19. Oktober in Cleveland stattfinden. (Los Angeles, 20:41)

SPORT

CHALLENGE LEAGUE: Der FC Thun gewinnt den Spitzenkampf in der Challenge League gegen Sion 1:0 und wahrt damit seine Chancen auf den direkten Aufstieg.

Es war ein Moment, der die Zuschauerinnen und Zuschauer in der kalten Stockhorn Arena in Thun ins Staunen versetzte. Genau eine halbe Stunde war gespielt in der Partie zwischen dem FC Thun und dem FC Sion, als Daniel Dos Santos im Strafraum von Vasilije Janjicic in Szene gesetzt wurde. Mit zwei Körpertäuschungen liess der 21-jährige Offensivspieler, der sich aus dem Thuner Nachwuchs in die erste Mannschaft gespielt hat, seinen Gegenspieler aussteigen und schlenzte den Ball anschliessend an Sion-Goalie Timothy Fayulu vorbei ins Tor. (Fussball, 22:16)

SUPER LEAGUE: Der FC Zürich reagiert auf den Rückschlag im Rennen um die Europacup-Plätze am Sonntag mit dem 0:1 gegen St. Gallen mit einer weiteren personellen Veränderung auf dem Trainerposten.

Für die bisherigen ad interim eingesetzten Co-Trainer Murat Ural und Umberto Romano steigt Ricardo Moniz vom U21-Coach zum Cheftrainer der 1. Mannschaft auf, wie der FC Zürich mitteilt. Der 59-jährige Niederländer war als Ausbildner schon bei diversen Klubs angestellt, auch als Trainer hat er viel internationale Erfahrung, unter anderem in Salzburg, bei PSV Eindhoven oder Ferencvaros Budapest. Er wird vom ehemaligen Schweizer Nationalstürmer Johan Vonlanthen assistiert. Wie seine Vorgänger wird er als Interimstrainer fungieren, also im Normalfall bis Ende Saison. (Fussball, 17:35)

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