Die Nachrichtenlage um 19 Uhr
Die Schlagzeilen:
POLITIK
OLYMPISCHE SPIELE: Die IOC-Spitze schlägt Frankreich als Gastgeber für die Winterspiele 2030 vor. Die folgende Ausgabe des olympischen Winter-Spektakels soll 2034 in den USA stattfinden, für 2038 bekommt die Schweiz ein Vorzugsrecht. Das empfahl Olympische Komitees am Mittwoch in Paris. (Paris, 18:24)
ISRAEL: Kurz vor Ablauf der Feuerpause im Gaza-Krieg hat es am Mittwoch intensive Verhandlungen über eine Verlängerung gegeben. US-Aussenminister Antony Blinken sagte zu, „alles in unserer Macht Stehende zu tun, um die Pause zu verlängern“. Die islamistische Hamas arbeitete laut eigenen Angaben hart an einer möglichen Verlängerung, wie ein Sprecher dem Nachrichtensender Al-Dschasira sagte. Am Mittwochabend sollten erneut 10 israelische Geiseln von der Hamas freigelassen werden, für die im Gegenzug 30 palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen freikommen sollten.
Ob die Gespräche über eine Verlängerung Waffenruhe von Erfolg gekrönt sein würden, stand am frühen Abend aber noch nicht fest. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte in einer Mitteilung an, die Kämpfe wieder aufzunehmen, wenn „diese Phase der Rückkehr unserer Geiseln vollendet ist“. Er bekräftigte zudem zum wiederholten Mal, an dem Kriegsziel der Zerstörung der Hamas festhalten zu wollen. (Gaza/Tel Aviv, 18:00)
INTERNATIONAL: Die Nato geht von enormen russischen Verlusten in der Ukraine aus. Nach Einschätzung des Verteidigungsbündnisses hat die Zahl der getöteten oder verwundeten russischen Soldaten mittlerweile die Marke von 300 000 überschritten.
„Militärisch hat Russland einen erheblichen Teil seiner konventionellen Streitkräfte verloren“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch nach einem Bündnistreffen mit dem ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba in Brüssel. Dazu gehörten auch Hunderte Flugzeuge und Tausende Panzer. (Brüssel, 17:37)
ARBEITSMARKT: Im kommenden Jahr sollen gleich viele Erwerbstätige aus Staaten ausserhalb von EU und Efta in der Schweiz leben und arbeiten können wie 2023. Der Bundesrat hat entschieden, die Drittstaats-Kontingente unverändert zu lassen.
Der Bundesrat hörte vor dem Entscheid am Mittwoch die Sozialpartner und die Kantone an. 2024 können erneut bis zu 8500 qualifizierte Fachkräfte ausserhalb von EU und Efta rekrutiert werden: 4500 mit Aufenthaltsbewilligung B und 4000 mit Kurzaufenthaltsbewilligung L. (Bern, 16:15)
WIRTSCHAFT
INFLATION: Die Inflation in Deutschland hat sich im November abgeschwächt. Die Konsumentenpreise lagen um 3,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, nach 3,8 Prozent im Oktober, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden anhand vorläufiger Zahlen mitteilte.
Es war der niedrigste Stand seit Juni 2021 mit damals 2,4 Prozent. Der Preisauftrieb hat sich inzwischen deutlich verringert.
Im September lag die Jahresinflationsrate noch bei 4,5 Prozent und im August bei 6,1 Prozent. Zu Jahresbeginn stand sogar eine Acht vor dem Komma. (Wiesbaden, 15:43)
DETAILHANDEL: Es hat sich schon länger abgezeichnet und jetzt ist es offiziell: Das Signa-Imperium von René Benko ist zahlungsunfähig. In der Schweiz ist neben dem Warenhaus Globus auch die Bank Julius Bär von der Entwicklung betroffen. Die Auswirkungen halten sich noch in Grenzen.
Am Mittwoch hat die Signa Holding GmbH vor dem Handelsgericht Wien die Insolvenz beantragt, wie die Gläubigerschutzverband KSV1870 bestätigte. Mit dem Insolvenzverfahren wolle das Unternehmen die Geschäfte geordnet weiterführen und ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung durchführen. (Wien, 15:39)
VERMISCHTES
KLIMA: Das Gefühl hat nicht getäuscht: In den meisten Gebieten der Schweiz ist vom 1. bis am 25. November fast täglich Niederschlag gefallen. Der regenreiche Monat beendete einen der wärmsten Herbste seit Messbeginn.
In der Westschweiz sowie im zentralen und östlichen Mittelland fiel bereits bis zur Monatsmitte zum Teil doppelt so viel Regen wie sonst während des ganzen Monats, wie Meteoschweiz am Mittwoch mitteilte.
Bis zum Ende des Monats erreichten die Regenmengen auf der Alpennordseite mancherorts deutlich über 200 Prozent, lokal sogar mehr als 300 Prozent der Monatsnorm vom 1991-2020. Gewisse Gebiete in der Region Schaffhausen verzeichneten sogar den nassesten November seit Messbeginn. (Bern, 16:09)
KULTUR
GRIECHENLAND: Der Eklat um die Rückgabe von Kunstschätzen aus dem British Museum an Griechenland könnte nach Ansicht von Kommentatoren den britischen Premierminister Rishi Sunak schädigen.
Medien in beiden Ländern nannten am Mittwoch Sunaks kurzfristige Absage eines Treffens mit seinem griechischen Kollegen Kyriakos Mitsotakis „peinlich“, „kindisch“ und „unprofessionell“.
„Es war ein unglückliches Ereignis“, sagte Mitsotakis am Mittwoch. Aber: „Dadurch wurde die gerechte Forderung Griechenlands nach der Wiedervereinigung der Parthenon-Skulpturen nicht nur im Vereinigten Königreich, sondern auch in der Weltöffentlichkeit noch bekannter.“ (Athen/London, 17:50)
WISSENSCHAFT
ASTRONOMIE: Das Schweizer Weltraumteleskop Cheops hat ein besonderes neues Planetensystem mit sechs Planeten entschlüsselt. Die Planeten umkreisen den rund 100 Lichtjahre entfernten Stern HD110067, wie eine am Mittwoch im Fachblatt „Nature“ veröffentlichte Studie zeigt.
„Es hat das Potenzial, das am besten erforschte Planetensystem zu werden, das wir kennen“, sagte Hugh Osborn von der Universität Bern am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Astrophysiker war an der Entdeckung des Planetensystems massgeblich beteiligt. (Bern/Genf, 14:00)
SPORT
ALLGEMEINES: Das Internationale Olympische Komitee erteilt den Schweizer Plänen für die Winterspiele 2030 eine Abfuhr.
Es tritt nur mit der französischen Kandidatur in die Dialog-Phase und lässt die Bewerbungen aus der Schweiz und Schweden fallen. (Allgemeines, 18:29)