Die Nachrichtenlage um 18 Uhr
Die Schlagzeilen:
POLITIK
WAHLEN 2023: Beim Stimmungstest rund sieben Monate vor den nationalen Wahlen gibt es eine eindeutige Verliererin: die Grünen. Ansonsten zeigt das neue SRG-Wahlbarometer vor allem Stabilität. Das Ziel der FDP, zweitstärkste Kraft im Land zu werden, dürfte nicht realisiert werden.
Gemäss der gewichteten und repräsentativen Umfrage des Forschungsinstituts Sotomo, die zwischen dem 20. Februar und dem 5. März bei rund 27’000 Personen durchgeführt wurde, bleibt die SVP mit 26,6 Prozent (+1 Prozentpunkt) klar die wählerstärkste Partei. (Bern, 17:39)
GROSSBRITANNIEN: Der britische Ex-Premierminister Boris Johnson hat Vorwürfe strikt zurückgewiesen, dass er das Parlament in der „Partygate“-Affäre um illegale Lockdown-Feiern absichtlich in die Irre führte.
„Ich bin hier, um Ihnen – Hand aufs Herz – zu sagen, dass ich das Unterhaus nicht angelogen habe“, sagte Johnson am Mittwoch in London vor dem zuständigen Parlamentsausschuss.
Er räumte erneut ein, dass er im Unterhaus falsche Angaben gemacht habe. Allerdings habe er stets nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt und habe zum damaligen Zeitpunkt keine Kenntnis vom tatsächlichen Ausmass der Feiern gehabt, sagte der konservative Politiker. (London, 16:39)
INFRASTRUKTUREN: Beim Schutz kritischer Infrastrukturen sind die Verantwortlichkeiten in der Schweiz unklar. Zwar liegt eine Strategie vor, die Überwachung beschränkt sich aber auf Vollzugsmeldungen. Die Wirkungskontrolle ist dabei an einem kleinen Ort.
Der Schutz der kritischen Infrastrukturen soll die Versorgung mit wichtigen Dienstleistungen und Güter sichern, wie die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) in einem Prüfbericht vom Mittwoch schreibt. Die entsprechende nationale Strategie formulierte für 2018 bis 2022 Massnahmen. (Bern, 15:00)
FINNLAND: Das schwedische Parlament hat grünes Licht für einen Beitritt des Landes zur Nato gegeben. Eine klare Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Mittwoch nach einer Parlamentsdebatte in Stockholm dafür, die jahrzehntelange Bündnisfreiheit Schwedens zugunsten einer Nato-Mitgliedschaft aufzugeben.
Dafür sind Änderungen in zwei Gesetzen nötig. Nur zwei der acht Parteien im schwedischen Reichstag waren gegen den Beitritt.
Nato-Mitglied kann Schweden aber erst werden, wenn alle 30 Mitgliedsstaaten den Beitritt ratifiziert haben. 28 Länder haben das bereits getan. Ungarn und die Türkei fehlen noch. Ankara blockiert die Aufnahme Schwedens in das Bündnis aber mit der Begründung, dass Schweden nicht konsequent genug gegen „Terrororganisationen“ vorgehe. Um den Streit beizulegen, hat Schweden kürzlich einen Entwurf für härtere Terrorgesetze vorgelegt. (Stockholm, 17:08)
WIRTSCHAFT
BANKEN: Die Übernahme der Credit Suisse dürfte die Nachhaltigkeitsbilanz der UBS verschlechtern. Die grösste Bank der Schweiz lag bei CO2-Emissionen und nachhaltigen Anlagen bisher vor ihrer Konkurrentin.
Die Unterschiede fasst die Nichtregierungsorganisation CDP kompakt zusammen. Für ihr Klima-Engagement wird die UBS mit einem „A“ bewertet. Die Credit Suisse musste sich zuletzt mit einem „C“, also einer deutlich schlechteren Bewertung, zufriedengeben. Gleiches gilt für die Nachhaltigkeitsbewertungen verschiedener Agenturen. MSCI, S&P, Sustainalytics und Inrate bewerten allesamt die UBS besser als die CS. (Zürich, 15:59)
SPITAL: Die Berner Inselgruppe hat 2022 einen Verlust von 80 Millionen Franken geschrieben. Die Gruppe will deshalb zwei Spitäler schliessen. Betroffen sind die Spitäler Tiefenau in Bern und Münsingen. 200 Stellen sollen gestrichen werden.
Konkret sind von den beiden Schliessungen 1000 Mitarbeitende betroffen, wie die Spitalleitung am Mittwoch vor den Medien in Bern mitteilte. Die Mehrheit der Beschäftigten der beiden Spitäler will die Aktiengesellschaft innerhalb der Gruppe weiter beschäftigen. Sie startete gleichzeitig das bei Massenentlassungen vorgesehene Konsultationsverfahren. (Bern, 15:02)
AGROCHEMIE: Die Syngenta Group hat 2022 den höchsten Umsatz und Betriebsgewinn ihrer Geschichte geschrieben. Eine hohe Nachfrage der Landwirte in einem positiven Marktumfeld trieb das Geschäft.
Alle Geschäftsbereiche der Gruppe seien zweistellig gewachsen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Die Syngenta Group setzte insgesamt 33,4 Milliarden Dollar um, 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei seien „notwendige“ Preiserhöhungen umgesetzt worden, um die gestiegenen Kosten auszugleichen. (Basel, 13:12)
VERMISCHTES
VERKEHRSDELIKTE: Das Bezirksgericht Dietikon hat den ehemaligen Social-Media-Comedian Bendrit Bajra am Mittwoch zu einer bedingten Freiheitsstrafe von zwölf Monaten verurteilt. Dazu kommt eine Geldstrafe von 100 Tagessätzen zu 130 Franken für den 27-Jährigen.
Das Gericht verurteilte ihn wegen zwei Verkehrsdelikten und wegen eines verpassten Zivildiensttermins. Ausschlaggebend für die bedingte Freiheitsstrafe waren jedoch die Verkehrsdelikte, die Tote und Verletzte hätten verursachen können. (Dietikon ZH, 16:40)
ERDBEBEN: Im Kanton Jura ist am Mittwochnachmittag ein Erdbeben mit einer Stärke von 4,3 auf der Richterskala registriert worden. Das Epizentrum lag ungefähr 14 Kilometer südwestlich von Pruntrut, wie der Schweizerische Erdbebendienst an der ETH Zürich (SED) mitteilte.
Das Beben ereignete um 15.50 Uhr und dürfte in weiten Teilen der Schweiz verspürt worden sein, hiess es beim SED. Kleinere Schäden seien bei einem Erdbeben dieser Stärke in der Nähe des Epizentrums vereinzelt möglich. (Zürich, 16:20)
GROSSBRITANNIEN: Im Hafen von Edinburgh sind bei einem Schiffsunfall in einem Trockendock 25 Menschen verletzt worden. 15 Personen seien in Kliniken gebracht worden, nachdem das Forschungsschiff „Petrel“ umkippte, teilten die Rettungskräfte am Mittwoch mit.
Auf Bildern war zu sehen, wie das Schiff schräg im Trockendock lag. Ein Grossaufgebot von Rettungskräften eilte zum Hafen der schottischen Hauptstadt. Die „Petrel“ sei von Microsoft-Mitgründer Paul Allen gekauft und ausgerüstet worden, meldete die britische Nachrichtenagentur PA. (London, 16:43)
KULTUR
AUSZEICHNUNG: Der Österreicher Josef Hader wird mit dem diesjährigen Schweizer Kabarett-Preis Cornichon ausgezeichnet. Den Preis erhält der 61-jährige Hader zum Auftakt der 36. Oltner Kabarett-Tage am 3. Mai.
Der in Oberösterreich geborene Hader sei einer der Ersten gewesen, der sich in den 1980er Jahren vom gängigen politischen Nummernkabarett abgewandt und seine Stücke zu einem Monolog entwickelt habe, heisst es in der Mitteilung der Oltner Kabarett-Tage vom Mittwoch. Der Preis ist mit 10’000 Franken dotiert. (Olten SO, 16:00)
MUSIK: Der belgische Popstar Stromae kommt im Rahmen seiner Europatournee im April für drei Konzerte in die Schweiz. Am 26. April soll er in der St. Jakobshalle in Basel spielen und an den beiden folgenden Tagen in der Arena in Genf.
Stromae befindet sich derzeit auf Tournee, um sein neues Album „Multitude“ zu promoten. Am Mittwoch wurde bekannt, dass der Belgier „aus gesundheitlichen Gründen“ drei Konzerte in Frankreich absagen musste. Es handelt sich um das Konzert im Zénith in Strassburg und zwei Konzerte, die für Donnerstag und Freitag in Amnéville geplant waren. (Brüssel, 16:24)
WISSENSCHAFT
ERNÄHRUNG: Fettige und süsse Lebensmittel aktivieren das Belohnungssystem des Gehirns stark. Laut einer am Mittwoch erschienenen Studie lernt das Gehirn so, unbewusst solche Lebensmittel zu bevorzugen. Zu Schokolade, Chips und Pommes können wir deshalb nur schwer Nein sagen.
Forscherinnen und Forscher des Max-Planck-Instituts für Stoffweckselforschung in Köln gaben für die im am Mittwoch im Fachblatt „Cell Metabolism“ veröffentlichte Studie einer Gruppe normalgewichtiger Probanden acht Wochen lang zusätzlich zur normalen Ernährung zweimal täglich einen fett- und zuckerreichen Pudding. Die andere Gruppe erhielt einen Pudding, der zwar die gleiche Kalorienanzahl, aber weniger Fett und Zucker enthielt. Vor und während der acht Wochen mass das Team die Hirnaktivität der Probanden. (Köln, 11:30)