Die Nachrichtenlage um 17 Uhr
Die Schlagzeilen:
POLITIK
BRIENZER RUTSCH: Die Gemeinde Albula hat nach den Besuchsfenstern am Samstag im bedrohten Bündner Bergdorf Brienz GR eine „sehr positive Bilanz“ gezogen. Die Bewohnenden hätten vorwiegend kleine Sachen aus dem seit 13 Wochen evakuierten Ort geholt.
„Es ist niemand mit einem Transporter gekommen“, sagte der Kommunikationsbeauftragte der Gemeinde Albula, Christian Gartmann am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Ausser einem Velo seien vorwiegend Akten und andere Kleinigkeiten aus den Häusern geholt worden. (Brienz GR, 16:35)
DEUTSCHLAND: Der polnische Aussenminister Radoslaw Sikorski hat in der Debatte um eine Friedenslösung für die Ukraine vor wirkungslosen Sicherheitsgarantien gewarnt. „In internationalen Beziehungen gibt es nichts Gefährlicheres als leere Garantien“, warnte Sikorski auf der Münchner Sicherheitskonferenz.
„Es schadet dem Empfänger, weil es ihn zu mutig macht. Und es schadet dem Geber, weil es die Entscheidung über einen Konflikt in die Hände des Empfängers legt. Da sollten wir uns nicht hinbegeben“, sagte Sikorski zu den Gefahren eines solchen Weges. (München, 16:27)
ISRAEL: US-Präsident Donald Trump hat Israel nach dem Auslaufen eines von ihm selbst gesetzten Ultimatums zur Freilassung aller verbliebenen Geiseln freie Hand zugesichert. Trump hatte zuvor eine Frist gesetzt, nach der bis Samstag, 12.00 Uhr, alle derzeit noch festgehaltenen Geiseln frei sein müssten. Im zwischen Israel und den Palästinensern vereinbarten Zeitplan war jedoch von drei Geiseln bis Samstag, 12.00 Uhr, israelischer Zeit, die Rede.
„Israel wird nun entscheiden müssen, was sie mit der heutigen 12.00-Uhr-Frist machen, die für die Freilassung aller Geiseln gilt“, schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. „Die Vereinigten Staaten werden die Entscheidung, die sie treffen, mittragen.“ Unter den drei am Samstag freigelassenen Geiseln war mit Sagui Dekel Chen (36) auch ein US-Bürger. Er wurde während seiner Geiselhaft Vater einer Tochter. (Tel Aviv/Washington, 16:06)
BAYERN: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die europäischen Staaten in einem eindringlichen Appell zu Einigkeit und Stärke gegenüber Russland, aber auch im Zusammenspiel mit der neuen US-Regierung aufgerufen. Konkret forderte er auf der Münchener Sicherheitskonferenz insbesondere gemeinsame europäische Streitkräfte. Für die Ukraine bekräftigte Selenskyj ungeachtet bremsender Aussagen von US-Präsident Donald Trump den Wunsch und die Forderung nach einer Nato-Mitgliedschaft: Er werde dies nicht vom Verhandlungstisch nehmen.
Europa müsse seine Zukunft selbst gestalten angesichts der russischen Bedrohung und des schwächer werdenden US-Engagements, sagte Selenskyj. „Europa braucht seine eigenen Streitkräfte.“ Diese sollten aber die Nato nicht ersetzen, fügte er gerichtet an seinen „guten Freund“ Nato-Generalsekretär Mark Rutte hinzu. Es gehe darum, den europäischen Sicherheitsbeitrag dem amerikanischen gleichzusetzen. Selenskyj fügte hinzu: „Wir brauchen Vertrauen in uns selbst, damit andere keine andere Wahl haben, als die Stärke Europas zu respektieren.“ (München, 14:51)
VERMISCHTES
VERKEHR: Eine Seilbahn wird ab Montag als Ersatz für eine weggeschwemmte Brücke im Val de Bagnes im Wallis verkehren. Am Samstag wurde die Seilbahn zwischen Champsec und Sarreyer eingeweiht.
Sie werde das Verkehrsangebot ergänzen, bis die vom Wildbach Fregnoley weggeschwemmte Strassenbrücke wiederaufgebaut sei, teilte die Kanzlei des Kantons Wallis mit.
Seit den Unwettern vom Juli 2024 ist das Dorf Sarreyer nur noch über eine ausgebaute Forststrasse erreichbar. Die Brücke über den Wildbach Fregnoley auf der Kantonsstrasse nach Sarreyer wurde weggeschwemmt. (Sarreyer VS, 15:59)
STRASSENVERKEHRSUNFALL: Eine 83-jährige Frau hat am späteren Freitagnachmittag in Oftringen die Kontrolle über ihr Auto verloren und ist in einem Bach gelandet. Die Seniorin zog sich keine Verletzungen zu, war jedoch leicht unterkühlt.
Im Kreisel des Perry-Centers in Oftringen verlor die Lenkerin mutmasslich die Kontrolle über ihr Fahrzeug, wie die Kantonspolizei Aargau am Samstag mitteilte. Anschliessend streifte sie einen Linienbus, überfuhr eine Verkehrsinsel und rollte dann eine Böschung hinunter, wo das Auto schliesslich in den Bach kippte. (Oftringen, 11:07)
SPORT
SKI ALPIN: Camille Rast und Wendy Holdener sorgen für das nächste Schweizer Glanzlicht an der WM in Saalbach. Die Walliserin wird vor der Schwyzerin Weltmeisterin im Slalom.
Vieles hatte bereits nach halbem Pensum für Camille Rast gesprochen. Sie hatte mit einer traumhaften Fahrt eine Bestzeit aufgestellt, dank der sie die Konkurrentinnen um 58 Hundertstel und mehr zu distanzieren vermochte.
Und die Walliserin nutzte diese verheissungsvolle Ausgangslage auf perfekte Weise – und tat es Vreni Schneider gleich. Die Glarnerin war vor 34 Jahren die bisher letzte Schweizer Weltmeisterin im Slalom gewesen. Geschafft hatte sie dies ebenfalls in Saalbach. (Ski alpin, 15:46)
DOPINGFALL SINNER: Der Weltranglistenerste Jannik Sinner und die Welt-Dopingagentur WADA einigen sich in einem Vergleich auf eine dreimonatige Dopingsperre. Die Tennis-Dopingbehörde ITIA sah zuvor von einer Sperre ab.
Noch im Februar hätte der Dopingfall Sinner vor dem Sportgerichtshof in Lausanne (endlich) verhandelt werden sollen. Im März 2024 ist Sinner in Indian Wells zweimal positiv auf die verbotene Substanz Clostebol getestet worden.
Die WADA, die im September Rekurs gegen den Freispruch eingelegt hatte, bestätigte am Samstag den Vergleich mit Sinner. Jannik Sinner akzeptiert eine dreimonatige Sperre, die ihn nicht nur von Turnieren, sondern auch von Trainingsplätzen fern hält. Im Raum stand vorher eine Sperre bis zu anderthalb oder zwei Jahren. (Tennis, 11:04)