23 April 2024

Die Nachrichtenlage um 17 Uhr

Die Schlagzeilen:

POLITIK

CHINA: Ein Mitarbeiter des deutschen Europaabgeordneten Maximilian Krah ist wegen des Verdachts der Spionage für China festgenommen worden. Über die Festnahme am Vorabend in Dresden berichtete der deutsche Generalbundesanwalt (GBA) am Dienstag ohne Krah zu nennen. Der Festgenommene soll laut GBA Informationen aus dem Europäischen Parlament weitergegeben haben.

Krah selbst reagierte zunächst zurückhaltend auf Meldungen über die Festnahme eines Mitarbeiters. Bei X (früher Twitter) schrieb der Spitzenkandidat der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) für die Europawahl am Dienstag: „Von der Festnahme meines Mitarbeiters Jian Guo habe ich heute Vormittag aus der Presse erfahren. Weitere Informationen liegen mir nicht vor. Die Spionagetätigkeit für einen fremden Staat ist eine schwerwiegende Anschuldigung. Sollten sich die Vorwürfe als wahr erweisen, würde dies die sofortige Beendigung des Dienstverhältnisses nach sich ziehen.“ Der „Bild“-Zeitung sagte Krah am Flughafen in Strassburg, sein Mitarbeiter habe seiner Kenntnis nach nur „Kontakte zu offiziellen chinesischen Stellen in der Botschaft“ gepflegt. (Dresden/Karlsruhe, 15:32)

SCHWEIZ – ÖSTERREICH: Aussenminister Ignazio Cassis hat am Dienstag seinen österreichischen Amtskollegen, Alexander Schallenberg, im Bundeshaus empfangen. Beim offiziellen Besuch standen unter anderem sicherheitspolitische Fragen und die Neutralität auf dem Programm.

Cassis bezeichnete vor den Medien die Zusammenarbeit der beiden Länder als solid und dynamisch. Neben einem Vier-Augen-Gespräch war auch ein Besuch des neuen Kommandos „Cyber“ der Schweizer Armee geplant, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) im Vorfeld mitteilte. (Bern, 14:48)

ISRAEL: Am 200. Tag nach ihrer Entführung aus Israel in den Gazastreifen haben Angehörige und Unterstützer von mehr als 100 Geiseln mit einer Protest-Aktion in Tel Aviv auf ihr Schicksal aufmerksam gemacht. Auf dem Platz vor dem Nationaltheater Habima legten sie sich am Dienstag unter anderem in einer Formation auf den Boden und hielten blutrot bemalte Hände in die Höhe.

Am jüdischen Pessach-Fest, das an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und die Befreiung aus der Sklaverei erinnert, gebe es für die Geiseln keine Freiheit, teilten die Familien nach Angaben der Nachrichtenseite ynet mit. „Die Geiseln sterben weg, laut Schätzungen sind schon heute weniger als die Hälfte von ihnen noch am Leben.“ (Tel Aviv, 13:29)

TIERSCHUTZ: Der Zentralvorstand des Schweizer Tierschutzes hat die Gründung einer Reformgruppe beschlossen. Damit soll nach eigenen Angaben „der Grundstein für eine positive Zukunft“ gelegt werden. Wegen Streits war es Ende Januar zum Eklat mit Absetzung der Präsidentin gekommen.

Die Reformgruppe besteht aus Mitgliedern der Sektionen und soll die zukünftigen Aufgaben des Schweizer Tierschutzes (STS) definieren, eine passende Organisationsstruktur entwerfen und die Werte, für die der Verband einstehen will, neu beleuchten. Dies geht aus einer Mitteilung vom Dienstag hervor. (Bern, 13:21)

WIRTSCHAFT

STAATSSCHULDEN: Das Europäische Parlament hat den Weg für neue Regeln für Haushaltsdefizite und Staatsschulden in der EU frei gemacht. Die Abgeordneten stimmten einem Kompromiss für die Reform des Stabilitäts- und Wachstumspakts zu.

Demnach sollen künftig etwa klare Mindestanforderungen für das Senken von Schuldenstandsquoten für hoch verschuldete Länder gelten. Gleichzeitig soll bei EU-Zielvorgaben die individuelle Lage von Ländern stärker berücksichtigt werden. (Strassburg, 14:26)

STREAMING: Spotify hat im ersten Quartal wieder einen Gewinn eingefahren. Dabei profitierte das Unternehmen vom Abbau tausender Stellen und Preiserhöhungen für sein Musikangebot.

Trotz angehobener Preise abonnierten im Auftaktquartal 2024 mehr Menschen das kostenpflichtige Angebot des Streaming-Dienstes. Die Zahl sogenannter Premium-Nutzer stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf 239 Millionen, wie das Unternehmen am Dienstag in Stockholm weiter mitteilte. Insgesamt zählte Spotify 615 Millionen monatlich aktive Nutzer, fast ein Fünftel mehr als noch Ende März 2023. (Stockholm, 14:19)

KLIMA: Der Schweizer Zementhersteller Holcim hat am Dienstag in seinem Werk in Eclépens VD einen neuartigen, ohne fossile Brennstoffe funktionierenden Ofen präsentiert. Der Konzern will künftig weniger umweltschädlich produzieren und setzt dabei besonders auf Abfälle.

„Ohne Öl auszukommen, ist möglich“, sagte François Girod, der Leiter des Waadtländer Standorts, während eines für die Medien organisierten Besuchs in Eclépens, wo eine von drei Zementfabriken Holcims in der Schweiz steht. Er betonte, dass Holcim bereits verschiedene Abfälle wie zum Beispiel alte Pneus verbrenne, um seinen Zementofen auf bis zu 2000 Grad zu befeuern. (Eclépens VD, 16:11)

VERMISCHTES

SCHIESSUNFALL: Ein Armeeangehöriger ist am Dienstagvormittag bei einem Schiessunfall auf dem Waffenplatz Bremgarten AG tödlich verletzt worden. Aus laut der Schweizer Armee ungeklärten Gründen löste sich in einem Fahrzeug ein Schuss aus einem Sturmgewehr und traf den Mann am Kopf.

Nach der medizinischen Erstversorgung wurde der Verletzte mit einem Rettungshelikopter ins Spital geflogen, wo er am Vormittag verstorben sei, teilte das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mit. (Bremgarten AG, 14:25)

ANGOLA: Die Vereinten Nationen warnen vor den Auswirkungen der schlimmsten Trockenperiode seit über 100 Jahren im südlichen Afrika. Aufgrund des Klimaphänomens El Niño gab es in der Region nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA die geringsten Niederschläge in 40 Jahren.

Die Temperaturen zwischen Ende Januar und Anfang März hätten durchschnittlich fünf Grad höher als in Vorjahren gelegen. Laut OCHA sind mehr als 24 Millionen Menschen im südlichen Afrika aufgrund der extremen Wetterbedingungen von Hunger, Unterernährung und Wasserknappheit betroffen. (Harare/Lusaka, 15:28)

BAHNVERKEHR: Über Auffahrt und Pfingsten setzen die SBB Zusatzzüge ins Tessin ein, um das hohe Reiseaufkommen zu meistern. Dennoch empfiehlt das Bahnunternehmen, Reisen frühzeitig zu planen, sich über Zusatzzüge zu informieren und Sitzplätze zu reservieren.

61 Zusatzzüge verkehren am Auffahrtswochenende (ab dem 9. Mai) und 48 Zusatzzüge über Pfingsten eine gute Woche später, wie die SBB am Dienstag mitteilten. Weiter werden zahlreiche Regelzüge mit zusätzlichen Wagen oder Zugseinheiten verlängert. Insgesamt bieten die SBB mehr als 52’000 zusätzliche Sitzplätze an Auffahrt und rund 47’000 zusätzliche Sitzplätze an Pfingsten an. (Bern, 12:34)

KULTUR

KÜNSTLEREHRUNG: Die Stadt Chur und das Bündner Kunstmuseum ehren mit dem HR-Giger-Jahr 2024 den Alien-Schöpfer anlässlich seines zehnten Todestages. Geplant sind Ausstellungen, Stadtführungen und Veranstaltungen.

Die Veranstaltungen in der Bündner Hauptstadt beginnen am kommenden 3. Mai mit einer Buchvernissage im Bündner Kunstmuseum. Dort wird das Werk „HR Giger – Die frühen Jahre“ vorgestellt. Es zeigt erstmalig 2016 aufgetauchte Fotografien von HR Giger. Sie dokumentieren sein Leben von der Geburt bis zum Erwachsenenalter, als er von Chur nach Zürich zog. (Chur, 14:57)

USA: Popstar Billie Eilish betritt die virtuelle Bühne im Videospiel Fortnite. Die 22-jährige US-Amerikanerin ist in der dritten Saison von „Fortnite Festival“ dabei, wie der Spielehersteller Epic Games am Dienstag mitteilte.

In dem Spiel können Spielerinnen und Spieler auf der Bühne Songs von Pop-Grössen performen und das Aussehen ihres Spielcharakters an den Look des Popstars anpassen.

Für Eilish, die am 17. Mai ihr drittes Album „Hit Me Hard and Soft“ veröffentlichen will, dürfte es willkommenes Marketing sein. Ein Post der Musikerin zu ihrem Fortnite-Auftritt auf der Plattform X, ehemals Twitter, löste bei vielen Fans Begeisterung aus. (Berlin, 15:35)

WISSENSCHAFT

FOTO-WETTBEWERB: Gefässe im Gehirn, eine Forscherin in einer unterirdischen Grotte und eine Versuchsanordnung für akustisches Klonen: Der Schweizerische Nationalfonds hat die besten wissenschaftlichen Fotos und Videos gekürt.

Forscherinnen und Forscher aus der Schweiz haben für den Wettbewerb des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) über 400 Bilder eingereicht. Die Jury kürte davon 18 Beiträge in vier Kategorien, wie der SNF am Dienstag mitteilte.

In der Kategorie „Forschungsobjekt“ gewann Martin Stollenwerk, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft, den ersten Preis. Dies für eine Fotomontage, die übermalte Wandmalereien aufdeckt, wie der SNF mitteilte. In der Kategorie „Video“ gewann ein Beitrag von Christopher Hahne, Postdoktorand für medizinische Bildgebung an der Universität Bern, welcher das Gefässnetz im Gehirn simuliert. (Bern, 11:26)

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