Die Nachrichtenlage um 15 Uhr
Die Schlagzeilen:
POLITIK
ITALIEN: Papst Franziskus hat nach Angaben des Vatikans ohne Komplikationen eine erste Nacht im Krankenhaus verbracht. „Papst Franziskus hatte eine ruhige Nacht und gut geschlafen“, teilte sein Sprecher Matteo Bruni mit. „Heute Morgen hat er gefrühstückt und einige Zeitungen gelesen.“
Das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche wird seit Freitagmittag in der Gemelli-Klinik in Rom behandelt. Nach Angaben des Vatikans leidet er an einer hartnäckigen Bronchitis, einer Infektion der Atemwege. Bei einer ersten Untersuchung sei „leichtes Fieber“ festgestellt worden. Mit seinen 88 Jahren ist der gebürtige Argentinier inzwischen der zweitälteste Papst der Geschichte. (Rom, 12:37)
ISRAEL: Israel hat nach der Freilassung dreier israelischer Geiseln damit begonnen, palästinensischer Häftlinge aus Gefängnissen zu entlassen. Ein Kleinbus mit acht Insassen aus dem israelischen Ofer-Gefängnis im Westjordanland erreichte Ramallah, meldeten israelische und palästinensische Medien. Dort warten demnach Hunderte Menschen auf sie.
Insgesamt sollen 369 inhaftierte Palästinenser freikommen – darunter 333 Personen, die im Gazastreifen nach dem 7. Oktober festgenommen wurden, sowie 36 zu lebenslangen Haftstrafen verurteilte Palästinenser. Von den 36 Häftlingen stammen 29 aus dem Westjordanland und sieben aus Ost-Jerusalem. 24 von ihnen sollen aufgrund ihrer schweren Straftaten im Rahmen des Abkommens zwischen Israel und der Hamas jedoch ins Ausland gebracht werden und nicht in ihre Heimatorte zurückkehren. (Tel Aviv/Ramallah/Gaza, 11:27)
DEUTSCHLAND: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor militärischen Vorbereitungen Russlands auf mögliche weitere Konfrontationen gewarnt. Die Ukraine habe nachrichtendienstliche Erkenntnisse, dass die Führung in Moskau noch in diesem Sommer Soldaten in das verbündete Belarus verlegen wolle, sagte Selenskyj auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Er wies auch auf die weitere Aufrüstung der russischen Streitkräfte sowie die Rekrutierung zusätzlicher Soldaten hin.
Der Aufmarsch in Belarus werde als Militärübung deklariert werden. Aber so sei auch die Invasion der Ukraine vor drei Jahren vorbereitet worden. Unklar sei, wem ein solcher Truppenaufmarsch gelten könne. Er sehe keine Signale für einen Frieden aus Moskau. (München, 11:00)
DEUTSCHLAND: Die Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad haben im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung mit Israel drei weitere Geiseln freigelassen. Die vor mehr als 16 Monaten aus Israel entführten Männer wurden in Chan Junis im Gazastreifen an Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben. Es handelt sich um Alexander (Sascha) Trufanov (29), Sagui Dekel-Chen (36) sowie Iair Horn (46). Trufanov wurde von der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) festgehalten, die anderen beiden von der Hamas.
Im Gegenzug soll Israel nach palästinensischen Angaben 369 inhaftierte Palästinenser freilassen, darunter 333 im Gazastreifen nach dem 7. Oktober festgenommene Personen und 36 zu lebenslangen Haftstrafen verurteilte Personen. (Gaza/Tel Aviv, 09:48)
VERMISCHTES
STRASSENVERKEHRSUNFALL: Eine 83-jährige Frau hat am späteren Freitagnachmittag in Oftringen die Kontrolle über ihr Auto verloren und ist in einem Bach gelandet. Die Seniorin zog sich keine Verletzungen zu, war jedoch leicht unterkühlt.
Im Kreisel des Perry-Centers in Oftringen verlor die Lenkerin mutmasslich die Kontrolle über ihr Fahrzeug, wie die Kantonspolizei Aargau am Samstag mitteilte. Anschliessend streifte sie einen Linienbus, überfuhr eine Verkehrsinsel und rollte dann eine Böschung hinunter, wo das Auto schliesslich in den Bach kippte. (Oftringen, 11:07)
WISSENSCHAFT
WISSENSCHAFT: Anna Tumarkin war die erste vollberechtigte Professorin der Welt. 45 Jahre lang lehrte sie in Bern Philosophie und Ästhetik. Am Sonntag wäre sie 150 Jahre alt geworden.
An der Universität Bern kletterte Tumarkin die Karriereleiter hoch, bis sie kurz vor ihrem 34. Geburtstag zur ausserordentlichen Professorin ernannt wurde. In Bern forschte und lehrte sie, betreute und prüfte Doktor- und Habilitationsarbeiten und entschied als Fakultätsmitglied über die Geschäfte der Universität mit. (Bern, 09:00)
SPORT
SKI ALPIN: Camille Rast und Wendy Holdener sorgen für das nächste Schweizer Glanzlicht an der WM in Saalbach. Die Walliserin wird vor der Schwyzerin Weltmeisterin im Slalom.
Vieles hatte bereits nach halbem Pensum für Camille Rast gesprochen. Sie hatte mit einer traumhaften Fahrt eine Bestzeit aufgestellt, dank der sie die Konkurrentinnen um 58 Hundertstel und mehr zu distanzieren vermochte.
Und die Walliserin nutzte diese verheissungsvolle Ausgangslage auf perfekte Weise – und tat es Vreni Schneider gleich. Die Glarnerin war vor 34 Jahren die bisher letzte Schweizer Weltmeisterin im Slalom gewesen. Geschafft hatte sie dies ebenfalls in Saalbach. (Ski alpin, 14:37)
DOPINGFALL SINNER: Der Weltranglistenerste Jannik Sinner und die Welt-Dopingagentur WADA einigen sich in einem Vergleich auf eine dreimonatige Dopingsperre. Die Tennis-Dopingbehörde ITIA sah zuvor von einer Sperre ab.
Noch im Februar hätte der Dopingfall Sinner vor dem Sportgerichtshof in Lausanne (endlich) verhandelt werden sollen. Im März 2024 ist Sinner in Indian Wells zweimal positiv auf die verbotene Substanz Clostebol getestet worden.
Die WADA, die im September Rekurs gegen den Freispruch eingelegt hatte, bestätigte am Samstag den Vergleich mit Sinner. Jannik Sinner akzeptiert eine dreimonatige Sperre, die ihn nicht nur von Turnieren, sondern auch von Trainingsplätzen fern hält. Im Raum stand vorher eine Sperre bis zu anderthalb oder zwei Jahren. (Tennis, 11:04)
SKISPRINGEN: Gregor Deschwanden kommt beim ersten von zwei Weltcup-Skispringen in Sapporo auf Platz 17. Die Schweizer müssen mit ausgeliehenem Material antreten.
Deschwanden lieh sich Sprungskis des in etwa gleich grossen und gleich schweren Amerikaners Kevin Bickner aus. Deschwanden schlug Bickner (18.) mit dessen Material immerhin um 2,7 Punkte. Die Schweizer musste mit fremdem Material auskommen, weil es ihre Skis nach Verspätungen auf der Reise von Lake Placid nach Sapporo noch nicht an den japanischen Wintersportort geschafft hatten. (Skispringen, 09:01)