23 April 2024

Die Nachrichtenlage um 13 Uhr

Die Schlagzeilen:

POLITIK

BUNDESFINANZEN: Wegen der Ă€lter werdenden Bevölkerung und Massnahmen fĂŒr den Klimaschutz dĂŒrfte die öffentliche Finanzlage in den kommenden Jahrzehnten schwierig bleiben. Eine Untersuchung des Bundes geht davon aus, dass die Staatsschulden ohne Gegenmassnahmen enorm anwachsen dĂŒrften.

Der am Dienstag veröffentlichte Bericht „Langfristperspektiven der öffentlichen Finanzen in der Schweiz“ der Eidgenössischen Finanzverwaltung (EFV) liefert alle vier Jahre Projektionen, aber keine Prognosen, wie der Bund betont. (Bern, 12:30)

SOZIALVERSICHERUNGEN: Die drei Sozialversicherungen des Bundes schliessen das GeschÀftsjahr 2023 mit einem positiven Betriebsergebnis ab. Die AHV weist ein Umlageergebnis von 1,229 Milliarden Franken aus, die IV 50 Millionen Franken und die EO 173 Millionen Franken.

Trotz der grossen InstabilitÀt auf den FinanzmÀrkten im vergangenen Jahr sei das Anlageergebnis positiv, hiess es in einer Mitteilung von Compenswiss vom Dienstag. Compenswiss ist der Ausgleichsfonds der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), der Invalidenversicherung (IV) und der Erwerbsersatzordnung (EO). (Bern, 11:02)

NORDKOREA: Nordkorea verstĂ€rkt seine DrohgebĂ€rden mit Atomwaffen gegenĂŒber SĂŒdkorea und den USA. Das MilitĂ€r habe am Montag unter Anleitung von Machthaber Kim Jong Un eine taktische Übung mit Mehrfach-Raketenwerfern unternommen, um einen „schnellen nuklearen Gegenangriff“ zu simulieren, berichteten die Staatsmedien am Dienstag. Die Übung sollte demnach ein „klares Warnsignal“ an die Feinde sein.

Kim habe sich mit dem Test zufrieden geĂ€ussert, hiess es. Die abgeschossenen Raketen hĂ€tten ihr Ziel im Meer innerhalb eines Radius von 352 Kilometern getroffen. „Durch die gemeinsame taktische Übung hat sich die Macht und Wirkung unserer Nuklearstreitmacht, die selbst supergrosse Mehrfachraketen einschliesst, bedeutsam erhöht“, wurde Kim zitiert. (Seoul, 12:01)

UKRAINE: Der Wert der in der Schweiz gesperrten russischen Vermögenswerte hat um 1,7 Milliarden Franken auf 5,8 Milliarden Franken abgenommen. Bewertungsverluste auf Wertschriften sind die Ursache dafĂŒr.

Per Ende 2023 belief sich der Wert der gesperrten Vermögenswerte im Zusammenhang mit den Sanktionen gegen Russland auf 5,8 Milliarden Franken, teilte das Staatssekretariat fĂŒr Wirtschaft (Seco) an einem MediengesprĂ€ch am Dienstag mit. Dies entspreche im Vergleich zu den im Dezember 2022 kommunizierten Werten einem RĂŒckgang von 1,7 Milliarden Franken. (Bern, 09:17)

WIRTSCHAFT

EDELMETALL: FĂŒr den Goldpreis geht es an den FinanzmĂ€rkten weiter bergab. Am Dienstag fiel der Preis fĂŒr eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) am Vormittag bis auf 2295 US-Dollar.

Im Tagesvergleich ergaben sich Verluste von bis zu 32 Dollar oder gut einem Prozent. Zuletzt kostete eine Feinunze Gold 2305 Dollar. Auch der Silberpreis fiel weiter zurĂŒck, er sank um 1,1 Prozent auf 26,90 Dollar.

Schon zu Wochenbeginn waren die Edelmetallpreise erheblich unter Druck geraten. Am Markt werden die aktuellen PreisabschlĂ€ge damit begrĂŒndet, dass sich die Spannungen zwischen Israel und Iran derzeit zumindest nicht weiter zuspitzen. Auf einen MilitĂ€rschlag vom Freitag, der Israel zugeschrieben wird, hat der Iran bisher nicht mit einem Gegenangriff reagiert. (London, 09:55)

BIOTECHNOLOGIE: Die Schweizer Biotechbranche blickt auf ein starkes Jahr zurĂŒck. Nicht nur erzielte die Branche einmal mehr einen Rekordumsatz. Der Kapitalzufluss erhöhte sich auch um mehr als die HĂ€lfte.

Wie aus dem jĂ€hrlichen Swiss Biotech Report hervorgeht, verzeichnete die Branche 2023 einen Rekordumsatz von 7,3 Milliarden Franken, ein Plus von einer halben Milliarde gegenĂŒber 2022.

Dies sei einerseits auf bedeutende Kooperations- und Lizenzvereinbarungen zurĂŒckzufĂŒhren, bei denen Schweizer Biotech-Unternehmen erfolgreich mit grossen Pharmaunternehmen zusammenarbeiten. Andererseits wurden die ProduktverkĂ€ufe durch eine Rekordzahl von Zulassungen durch Swissmedic, EMA, FDA und anderer globaler Zulassungsbehörden angekurbelt, heisst es in dem am Dienstag publizierten Bericht weiter. (Basel, 11:21)

ENERGIE: Das Energieunternehmen Romande Energie hat im Jahr 2023 ausserordentlich hohe UmsÀtze erzielt und den Gewinn krÀftig gesteigert.

Grund dafĂŒr waren in erster Linie die höheren Preise, die das Unternehmen von Kunden in der Grundversorgung verlangen konnte. Aber auch aus Beteiligungen floss mehr Geld in die Kassen.

Der Umsatz kletterte laut Mitteilung vom Dienstag im letzten Jahr um 24 Prozent auf einen Rekordwert von 928 Millionen Franken. Höhere Tarife waren vor allem der Grund dafĂŒr, denn die 2021 und 2022 stark gestiegenen Energiepreise wurden erst ab 2023 in den regulierten Tarifen berĂŒcksichtigt. (Morges, 08:28)

VERMISCHTES

PROZESS: Ein 43-jĂ€hriger Mann hat sich am Dienstag vor dem Luzerner Kriminalgericht wegen des versuchten Mordes an seiner Ex-Frau verantworten mĂŒssen. Bei der Befragung gab der Beschuldigte an, dass er seine Ex-Frau nur habe erschrecken und nicht verletzen wollen.

Auch bestritt er den Vorwurf, versucht zu haben mit einem KĂŒchenmesser auf sie einzustechen. Er habe ihr nur Angst machen wollen. Er habe sie an jenem Abend aufgesucht, um mit ihr zu sprechen und offene Fragen zu einem gemeinsamen Haus in Serbien zu klĂ€ren. (Luzern, 09:52)

BAHNVERKEHR: Über Auffahrt und Pfingsten setzen die SBB ZusatzzĂŒge ins Tessin ein, um das hohe Reiseaufkommen zu meistern. Dennoch empfiehlt das Bahnunternehmen, Reisen frĂŒhzeitig zu planen, sich ĂŒber ZusatzzĂŒge zu informieren und SitzplĂ€tze zu reservieren.

61 ZusatzzĂŒge verkehren am Auffahrtswochenende (ab dem 9. Mai) und 48 ZusatzzĂŒge ĂŒber Pfingsten eine gute Woche spĂ€ter, wie die SBB am Dienstag mitteilten. Weiter werden zahlreiche RegelzĂŒge mit zusĂ€tzlichen Wagen oder Zugseinheiten verlĂ€ngert. Insgesamt bieten die SBB mehr als 52’000 zusĂ€tzliche SitzplĂ€tze an Auffahrt und rund 47’000 zusĂ€tzliche SitzplĂ€tze an Pfingsten an. (Bern, 12:34)

VERKEHRSUNFALL: Eine 76-JĂ€hrige Frau ist am Montagnachmittag an einem BahnĂŒbergang in GrĂ€nichen AG von einem Zug erfasst worden und dabei tödlich verunglĂŒckt. Die FussgĂ€ngerin habe wahrscheinlich den herannahenden Zug nicht gesehen, teilte die Kantonspolizei Aargau am Dienstag mit.

Kurz vor 15.00 Uhr habe die 76-JĂ€hrige aus der Region den BahnĂŒbergang auf Höhe der Nordstrasse in GrĂ€nichen AG ĂŒberqueren wollen. Dabei habe sie „mutmasslich den herannahenden Zug ĂŒbersehen“, worauf es zum tödlichen Zusammenstoss kam, schreibt die Polizei. Die Regionalbahn WSB verkehrt teilweise als Strassenbahn. (GrĂ€nichen, 11:03)

TAIWAN: Nach dem starken Erdbeben vor wenigen Wochen ist der Osten Taiwans erneut von heftigen Erdstössen erschĂŒttert worden. Laut Angaben der zustĂ€ndigen taiwanischen Wetterbehörde ereigneten sich die Beben der StĂ€rken 6,3 und 6,0 am frĂŒhen Dienstagmorgen (Ortszeit). Das Epizentrum des stĂ€rksten Bebens lag demnach etwa 17 Kilometer sĂŒdlich bis sĂŒdwestlich des Sitzes der Bezirksregierung von Hualien. Die Erdstösse wurden in einer Tiefe zwischen 5,5 und 10 Kilometern registriert. Auch in der taiwanischen Hauptstadt Taipeh waren die ErschĂŒtterungen deutlich zu spĂŒren.

Schon am Vortag verzeichneten die Behörden eine Reihe von Beben, von denen das stĂ€rkste einen Wert von 5,9 erreicht hatte. Berichte ĂŒber Verletzte oder SchĂ€den gab es zunĂ€chst nicht. Allerdings beobachtete die Feuerwehr nach eigenen Angaben zwei leer stehende GebĂ€ude, die bei dem schweren Beben Anfang des Monats beschĂ€digt wurden und nun in Schieflage geraten waren. (Taipeh, 07:02)

WISSENSCHAFT

FOTO-WETTBEWERB: GefĂ€sse im Gehirn, eine Forscherin in einer unterirdischen Grotte und eine Versuchsanordnung fĂŒr akustisches Klonen: Der Schweizerische Nationalfonds hat die besten wissenschaftlichen Fotos und Videos gekĂŒrt.

Forscherinnen und Forscher aus der Schweiz haben fĂŒr den Wettbewerb des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) ĂŒber 400 Bilder eingereicht. Die Jury kĂŒrte davon 18 BeitrĂ€ge in vier Kategorien, wie der SNF am Dienstag mitteilte.

In der Kategorie „Forschungsobjekt“ gewann Martin Stollenwerk, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Schweizerischen Institut fĂŒr Kunstwissenschaft, den ersten Preis. Dies fĂŒr eine Fotomontage, die ĂŒbermalte Wandmalereien aufdeckt, wie der SNF mitteilte. In der Kategorie „Video“ gewann ein Beitrag von Christopher Hahne, Postdoktorand fĂŒr medizinische Bildgebung an der UniversitĂ€t Bern, welcher das GefĂ€ssnetz im Gehirn simuliert. (Bern, 11:26)

VELOUNFÄLLE: Verunfallt ein E-Bikefahrer, sind die Verletzungen oft gravierend: Das Muster der schweren Kopfverletzungen der E-Biker Ă€hnelt dabei eher dem der Motorradfahrer als dem der Velofahrer, wie eine Studie zeigt.

Das UniversitĂ€tsspital ZĂŒrich (USZ) wertete fĂŒr die Studie gemĂ€ss einer Mitteilung vom Dienstag die Daten von 1068 Patientinnen und Patienten aus, die es zwischen 2009 und 2018 behandelt hatte.

E-Bikes gelten wegen ihrer tieferen Geschwindigkeit zwar als sicherer als MotorrĂ€der, schreibt das USZ. Doch komme es bei UnfĂ€llen mit ihnen hĂ€ufig zu schweren Kopfverletzungen. (ZĂŒrich, 10:28)