6 Oktober 2024

Die Nachrichtenlage um 12 Uhr

Die Schlagzeilen:

POLITIK

ISRAEL: Israels Militär hat die Vororte südlich von Beirut nach libanesischen Angaben erneut schwer aus der Luft angegriffen. Bis zum Morgen meldete die Staatsagentur NNA dort rund 25 Angriffe, örtliche Medien berichteten ebenfalls von massiven Attacken im Laufe der Nacht und am Morgen.

Unter anderem seien in der Gegend nahe dem internationalen Flughafen eine Tankstelle getroffen worden und ein Gebäude, in dem Arzneimitteln gelagert gewesen seien. In den Vororten südlich der Hauptstadt seien es die heftigsten Bombardierungen seit Beginn der israelischen Angriffe dort gewesen, berichtete NNA. Die Explosionen seien auch im Zentrum von Beirut zu hören gewesen. (Beirut, 11:18)

ISRAEL: Während sich Israels Armee auf einen Vergeltungsschlag gegen Irans Raketenangriff vorbereitet, geht sie im Libanon und im Gazastreifen weiter mit heftigen Angriffen gegen proiranische Milizen vor. Im Libanon habe die Luftwaffe in der Nacht „eine Serie gezielter Angriffe“ auf eine ganze Anzahl von Waffenlagern und „terroristischen Infrastruktureinrichtungen“ der Hisbollah im Raum der Hauptstadt Beirut geflogen, teilte die Armee am Morgen mit. Zuvor seien mehrere Massnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Die Angaben konnten unabhängig zunächst nicht überprüft werden.

In einem Gebiet im Zentrum des Gazastreifens habe man zudem zwei Kommandozentralen der islamistischen Hamas angegriffen, teilte die Armee zuvor mit. Eine habe sich in einer ehemaligen Schule befunden, die andere in einer früheren Moschee. Die Streitkräfte hätten auch vor diesen „präzisen“ Angriffen zahlreiche Massnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, erklärte die israelische Armee. Arabischen Berichten zufolge gab es in dem Gebiet mindestens 24 Tote und Dutzende Verletzte. Weder die arabischen Berichte noch die Angaben der israelischen Armee liessen sich zunächst unabhängig überprüfen. (Tel Aviv/Beirut, 09:26)

NAHOST: Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat alle Parteien im Nahost-Konflikt dazu aufgefordert, ihre Verantwortung gemäss dem humanitären Völkerrecht wahrzunehmen. Dieses biete einen Rechtsrahmen zur Linderung des Leids während eines Konflikts.

So könnten die Grundsätze der Menschlichkeit auch in Kriegszeiten geachtet werden, schrieb das IKRK am Sonntag. Weiter seien alle Parteien dazu aufgefordert, auf die Würde aller von diesem Konflikt betroffenen Menschen zu achten. Die Menschen hätten Anspruch auf Schutz, humanitäre Hilfe und die Möglichkeit, in Sicherheit ein neues Leben aufzubauen. (Genf, 10:48)

PAKISTAN: Die pakistanische Hauptstadt Islamabad bleibt wegen geplanter Proteste für den inhaftierten Ex-Premier Imran Khan den dritten Tag in Folge abgeriegelt. Das meldete der örtliche Sender Geo News.

Tausende Sicherheitskräfte und Paramilitärs sind demnach im Einsatz. Schiffscontainer blockieren zusätzlich die Strassen. Wie die Polizei in einer Mitteilung bekanntgab, verstarb ein Polizist nach schweren Zusammenstössen mit Demonstranten am Samstag.

Khan hatte seine Unterstützer aufgerufen, für seine Freilassung aus dem Gefängnis zu demonstrieren. Er wurde im August 2023 inhaftiert, nachdem ihn ein Gericht in einem Korruptionsprozess schuldig gesprochen und zu drei Jahren Haft verurteilt hatte. (Islamabad, 10:44)

WIRTSCHAFT

DETAILHANDEL: Die Warenhauskette Globus dürfte nach Angaben ihres CEO Franco Savastano erst in gut zwei Jahren in die Gewinnzone zurückkehren. Ende 2026 werde man wieder schwarze Zahlen schreiben, sagte der Manager in einem Interview mit der „NZZ am Sonntag“.

„Dafür brauchen wir das Geschäft am Zürcher Bellevue, das wir im November eröffnen. Und den Globus in Basel, der am 1. November 2025 aufgeht“, sagte Savastano. „Dann haben wir viel mehr Volumen bei ähnlich hohen Fixkosten.“ (Zürich, 06:06)

VERMISCHTES

SPORTUNFALL: Ein Basejumper ist am Freitag in Lauterbrunnen BE bei seinem Sprung mit dem Gelände kollidiert. Er zog sich derart schwere Verletzungen zu, dass er noch auf der Unfallstelle verstarb.

Der Mann war von der Absprungstelle „Nose“ gestartet, wie die Kantonspolizei Bern am Sonntag mitteilte. Er geriet danach aus noch unklaren Gründen in Schwierigkeiten und schlug im Gelände auf. Drittpersonen beobachteten den Vorfall und leiteten sofort eine Reanimation ein. Trotz dieser erlag der Extremsportler noch vor Ort seinen Verletzungen. (Lauterbrunnen BE, 10:43)

BAHNVERKEHR: Im Bahnhof Bern ist es am Sonntagmorgen zu Verspätungen von maximal einer halben Stunde gekommen. Grund war die verspätete Freigabe des Bahnverkehrs nach nächtlichen Bauarbeiten.

Die Bauarbeiten standen im Zusammenhang mit dem Projekt Zukunft Bahnhof Bern, wie ein SBB-Sprecher auf Anfrage sagte. Nach Abschluss der nächtlichen Arbeiten sei es zu einer verspäteten Freigabe des Bahnbetriebs gekommen. Dies habe am frühen Morgen bei Betriebsaufnahme zu Verspätungen von zehn Minuten bis maximal einer halben Stunde für vereinzelte Züge geführt. Ab 07.50 Uhr seien die Züge wieder gemäss Fahrplan gefahren. (Bern, 10:13)

WISSENSCHAFT

VOGELZUG: Der Herbst vor 50 Jahren war eine harte Zeit für einheimische Vögel. Tausende Mehl- und Rauchschwalben starben wegen eines plötzlich einsetzenden und lange dauernden Wintereinbruchs. Als Teil der Rettungsaktion flog die Swissair bedrohte Tiere in Kartons in den Süden.

Auf diese Weise wurden mehr als eine Million Schwalben im Flugzeug transportiert. Sie galten als sogenanntes „Beigut“ auf den Flügen.

Dies war jedoch nur der spektakulärste Teil der Rettungen. In der Schweiz, aber auch in Deutschland, lancierten Umweltverbände sowie zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer eine umfangreiche Artenschutzaktion. (Zürich-Flughafen, 11:01)

VOGELZUG: Jedes Jahr fliegen im Herbst weltweit geschätzte 50 Milliarden Zugvögel in ihre Winterquartiere. Alleine auf die Reise von Europa nach Afrika begeben sich den Schätzungen zufolge jährlich fünf Milliarden Vögel.

Die Vögel ziehen dabei nicht in den Süden, weil es kalt wird, sondern weil sie keine Nahrung mehr finden, wie Livio Rey von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte. Wenn es kalt wird, hat es hierzulande kaum mehr Insekten. Vögel, die sich von Insekten ernähren, ziehen deshalb im Winter weg. Vögel, die ihre Ernährung umstellten können oder ohnehin auch Körner fressen, bleiben hier. (Bern, 11:00)