16 Januar 2025

Die Nachrichtenlage um 11 Uhr

Die Schlagzeilen:

POLITIK

KRIMINALITÄT: Zum Prozessauftakt am Bezirksgericht Affoltern ZH gegen den Mann, der versucht haben soll, einen Auftragskiller auf seine Ex-Partnerin anzusetzen, ist die aktuelle Partnerin des Beschuldigten befragt worden. Sie stellte zeitliche Angaben mit Smart-Watch-Daten in Frage.

Die heutige Lebenspartnerin, die seit 2019 mit dem Beschuldigten in einer Beziehung ist, wertete die Daten von ihrer Smart-Watch und jener des Beschuldigten aus. Ihrer Ansicht nach könne sich vieles nicht so ereignet haben, wie es in der Anklageschrift aufgeführt sei. Ihr Lebenspartner sei unschuldig. (Zürich, 10:27)

NAHOST: Die Swiss nimmt ab dem 1. Februar den Flugbetrieb nach Tel Aviv wieder auf. Dies haben die Fluggesellschaft und die Lufthansa Group nach eingehender Analyse der Lage im Nahen Osten entschieden. Bis auf Weiteres werde der Flug ohne Übernachtung für die Crews geplant.

Die Swiss fliegt ab diesem Datum täglich mit einem Kurzstreckenflugzeug der Airbus A320-Familie von Zürich in die israelische Metropole, wie die Airline am Donnerstag mitteilte. Die Flüge nach und von Beirut blieben weiterhin ausgesetzt. Ab Februar nutze die Swiss zudem den israelischen Luftraum wieder für Überflüge, während Libanon weiter umflogen werde. (Bern, 10:19)

SÜDKOREA: Südkoreas festgenommener Präsident Yoon Suk Yeol hat erneut eine Aussage zu Vorwürfen verweigert, er habe einen Aufruhr anzetteln wollen und sein Amt missbraucht. Bei einer erneuten Befragung vor dem Korruptionsermittlungsbüro für hochrangige Beamte (CIO) blieb er bei seinem Schweigen, wie die amtliche Nachrichtenagentur Yonhap berichtete.

Ein Anwalt des 64-Jährigen sagte demnach, dass Yoon den Ermittlern damit seinen Standpunkt klargemacht habe. In einer Videobotschaft hatte Yoon die Ermittlungen als illegal eingestuft. (Seoul/Gwacheon, 09:48)

RUSSLAND: Ein russisches Treibstofflager im Gebiet Woronesch ist nach Behördenangaben durch einen ukrainischen Drohnenangriff in Brand gesetzt worden. Mehrere Drohnen seien auf das Gelände gefallen, Verletzte habe es nicht gegeben, teilte der Gouverneur des Gebietes, Alexander Gussew, auf Telegram mit.

Mehrere Dutzend Feuerwehrfahrzeuge und zwei Löschzüge der Eisenbahn seien im Einsatz. Betroffen war demnach ein Kraftstoffreservoir bei der Stadt Liski.

Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, in der Nacht seien 27 ukrainische Drohnen über den Gebieten Belgorod, Woronesch, Tambow und Kursk abgefangen worden. Diese Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar. (Woronesch, 09:47)

WIRTSCHAFT

LUFTVERKEHR: Über den Flughafen Genf sind im Jahr 2024 mehr Passagiere befördert worden. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl um knapp 8 Prozent auf annähernd 17,8 Millionen.

Damit verfehlte der Flughafen das Vorkrisenniveau von 2019 nur sehr knapp. Im Vergleich zu 2019, dem Jahr vor Covid, liegt die Zahl der Passagiere nur 0,73 Prozent tiefer, wie der Flughafengesellschaft Genève Aéroport am Donnerstag mitteilte.

Weiterhin besteht zudem der Trend zu grösseren Flugzeugen. Denn im vergangenen Jahr war die Zunahme der Passagierzahlen den Angaben nach deutlich höher als diejenige der Flugbewegungen, was auf den Einsatz grösserer Flugzeuge und eine bessere Kapazitätsauslastung zurückzuführen sei. Zudem biete die Finanzpolitik von Genève Aéroport den Fluggesellschaften den Anreiz, die Belegungsrate pro Flugzeug zu erhöhen. (Genf, 10:10)

IMMOBILIEN: Die Preise für Eigenheime sind im vierten Quartal 2024 nur noch minimal gestiegen. Über das gesamte Jahr 2024 gesehen ist Wohneigentum aber teurer geworden.

Im letzten Quartal 2024 wurden für Eigentumswohnungen 0,5 Prozent mehr bezahlt, bei den Einfamilienhäusern sind die Preise hingegen um 0,2 Prozent gesunken, wie aus den von IAZI berechneten und am Donnerstag publizierten Transaktionspreisindizes hervorgeht. Insgesamt ergebe dies einen minimalen Wertzuwachs von 0,1 Prozent, heisst es in der Mitteilung. (Zürich, 09:04)

TOURISMUS: Die Schweizer Hotellerie hat im November deutlich mehr Logiernächte verzeichnet. Damit bleibt die Branche auf Kurs, den Logiernächterekord aus dem Jahr 2023 zu übertreffen.

Im November legte die Hotellerie gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,8 Prozent auf 2,39 Millionen Logiernächte zu, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. Sowohl bei den inländischen als auch bei den ausländischen Gästen nahmen die Logiernächte deutlich zu. (Neuenburg, 08:47)

INFORMATIONSTECHNOLOGIE: Der wichtigste Chipfertiger der Welt profitiert von einer grossen Nachfrage nach fortschrittlichen Halbleitern. Allerdings gibt es in diesem Jahr auch einige Unsicherheiten – wegen Donald Trump.

Angetrieben von der globalen Nachfrage nach KI-Chips hat der taiwanische Chip-Hersteller TSMC einen deutlichen Gewinnanstieg verzeichnet. Wie der Konzern bekannt gab, lag der Nettogewinn für das vierte Quartal 2024 bei umgerechnet 374,68 Milliarden Taiwan-Dollar (rund 10,4 Milliarden Franken). (Taipeh, 08:31)

VERMISCHTES

INDIEN: Indiens Raumfahrtbehörde ist eigenen Angaben zufolge ein Andock-Manöver von zwei Satelliten im All gelungen. Einer der Raumflugkörper habe den anderen erfolgreich eingefangen, und die anschliessende Ankoppelung sei ebenfalls vollzogen worden, teilte die Behörde Isro auf der Plattform X mit. Indien sei damit eines der wenigen Länder, die solch ein Manöver ausgeführt hätten.

Ministerpräsident Narendra Modi gratulierte der Behörde für das gelungene Andock-Experiment im All (SpaDex). „Das ist ein bedeutender Schritt für Indiens ehrgeizige Weltall-Missionen in den kommenden Jahren“, schrieb er auf X. (Chennai, 09:29)

MUSIK: Der kanadische Rapper Drake hat am Mittwoch eine Klage gegen sein eigenes Musiklabel eingereicht. Er wirft dem Label vor, dass die Veröffentlichung und Bewerbung des Stücks „Not Like Us“ seines Rapper-Kollegens Kendrick Lamar Verleumdung und Belästigung darstelle.

In den von der Nachrichtenagentur AFP eingesehenen Gerichtsdokumenten gibt Drake an, dass Musiklabel Universal Music Group (UMG) ihn zugunsten des Profits betrogen habe, indem das Label Lamars Song mit Pointen bewarb, die Drake der Pädophilie bezichtigten. (New York, 07:05)

USA: Der Grosseinsatz der Feuerwehr in Südkalifornien zahlt sich aus. Langsam gewinnen die Löschteams die Oberhand gegen die verheerenden Feuer, doch das Ausmass des Schadens ist schwer zu fassen.

Gut eine Woche nach Ausbruch des tödlichen „Eaton“-Feuers nahe Pasadena ist dieser Grossbrand nun fast zur Hälfte unter Kontrolle. Auch das grossflächige „Palisades“-Feuer am Westrand von Los Angeles habe sich in den letzten Tagen kaum noch ausgebreitet, teilten die Behörden mit. (Los Angeles, 05:39)

KULTUR

LITERATUR – SERIE (3): In New-Adult-Romanen siegt meist die Liebe trotz aller Widrigkeiten. Doch der Weg dahin ist gepflastert mit Themen, die junge Erwachsene beschäftigen. Drei aktuelle Beispiele aus dem Subgenre der Sports Romance.

Nein, es sind keine Normalos, die sich da verlieben. Bei der Sports Romance, einem Subgenre des New-Adult-Liebesromans, kommt mindestens eine der Hauptfiguren aus der Sportwelt. Neben äusserlichen Auffälligkeiten wie Augenfarbe (praktisch nie Braun), Muskelmasse oder Beschaffenheit des Haupthaars kommen dabei auch die negativen Seiten des Profisports zur Sprache wie zum Beispiel Selbstzweifel, Verbissenheit, Verletzungen, Starrummel und psychischer Druck. Das Happy End ist Pflicht, doch es ist sowieso eher der Weg dorthin, der das Lesepublikum – mehrheitlich Frauen – bei New Adult interessiert: Es wartet meist ein konkretes Problem, das zuerst gelöst werden muss, bevor das Paar sein Glück findet. Im besten Fall geht mit der Lösung eine persönliche Weiterentwicklung einher. Drei aktuelle Beispiele: (Bern, 07:00)

WISSENSCHAFT

RAUMFAHRT: Der erste Testflug der neuen, leistungsstarken Rakete „New Glenn“ des Weltraumunternehmens Blue Origin endete nicht wie erhofft. Zwar erreichte die Rakete wie geplant die Erdumlaufbahn, aber eine Landung auf einer Plattform im Atlantik blieb aus.

„Wir versuchen die Landung im Frühling wieder“, schrieb Blue-Origin-Geschäftsführer Dave Limp auf der Plattform X.

Bei der Schwerlastrakete „New Glenn“ handelt es sich um eine zweistufige Rakete. Diese Stufen sind übereinander montiert und werden nacheinander gezündet. Die erste, also untere Stufe von „New Glenn“ soll irgendwann, so der Plan, nach ihrem Einsatz aufrecht landen und wiederverwendet werden können. (Cape Canaveral, 10:35)

KLIMA: Durch die Sprengung der Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee 2022 sind etwa 465’000 Tonnen des Treibhausgases Methan in die Atmosphäre gelangt. Das geht aus drei Studien in den Fachzeitschriften „Nature“ und „Nature Communications“ hervor.

Mehrere Sprengungen hatten im September 2022 die beiden Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 beschädigt. Durch Nord Stream 1, dessen beide Stränge zerstört wurden, war zuvor russisches Erdgas nach Deutschland geflossen. Nord Stream 2 war zwar mit Gas gefüllt, aber noch nicht in Betrieb. Methan ist ein Bestandteil von Erdgas. (Paris, 10:28)