11 Mai 2021

Pro Helvetia: mehr Gesuche und weniger Bewilligungen

Bei der Kulturförderstiftung Pro Helvetia sind im vergangenen Jahr 5798 Gesuche eingegangen; 38,9 Prozent davon sind bewilligt worden. Das sind weniger Bewilligungen als in den Vorjahren, wie aus dem Geschäftsbericht für 2020 hervorgeht, den Pro Helvetia am Dienstag veröffentlicht hat.

Der Anteil bewilligter Gesuche ist demnach im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozentpunkte gesunken, während die Anzahl der Gesuche um etwa 450 gestiegen ist. Gerade der Kultursektor wurde 2020 von der Pandemie besonders hart getroffen.

Deshalb hat Pro Helvetia zusätzliche spartenübergreifende Ausschreibungen lanciert. Jedoch liege bei ausserordentlichen Ausschreibungen die Zusagequote tiefer als bei regulären, heisst es im Geschäftsbericht zur Begründung. Die meisten Gesuche sind in der Sparte Visuelle Künste eingegangen, gefolgt von Musik, Literatur, Tanz & Theater, Innovation & Gesellschaft, Design & Interaktive Medien sowie Interdisziplinäres.

In der Schweiz hat Pro Helvetia 1600 Kunst- und Kulturvorhaben unterstützt. Ein Blick auf die Sprachregionen zeigt, dass zwar 63 Prozent der Beiträge in die Deutschschweiz geflossen sind, gefolgt von 30 Prozent in die Romandie, sechs Prozent in die italienischsprachige Schweiz und ein Prozent in das rätoromanische Sprachgebiet. Doch gemessen an den Bevölkerungszahlen waren die Unterstützungsleistungen für die französischsprachige, italienischsprachige und rätoromanische Schweiz überproportional.

Im Ausland hat die Kulturförderstiftung 2400 Vorhaben schweizerischer Kunst und Kultur gefördert, und das in 105 Ländern. Mit Abstand grösste Förderregion war neben der Schweiz mit 43,2 Prozent, Europa (41,2 Prozent), gefolgt von Südamerika (3,8 Prozent), Nordamerika (2,8 Prozent) oder Afrika (2,5 Prozent).

Insgesamt 43,4 Millionen Franken standen Pro Helvetia 2020 zur Verfügung; davon seien 86,6 Prozent in Kulturaktivitäten investiert worden.

(text:sda/bild:unsplash)