27 Mai 2021

Post erfüllt Grundversorgungsauftrag im Zahlungsverkehr auch 2020

Die Schweizerische Post hat den Grundversorgungsauftrag im Zahlungsverkehr auch im vergangenen Jahr erfüllt. Zu diesem Schluss kommt das Bundesamt für Kommunikation (Bakom), die Aufsichtsbehörde der Post.

2020 habe die Postfinance in den meisten Kantonen ihr Angebot verbessern können, teilte das Bakom am Donnerstag mit. In 18 Kantonen sei das Angebot ausgebaut worden, in sechs weiteren Kantonen gleich geblieben und in zwei Kantonen (Zug und Appenzell Ausserrhoden) leicht zurückgegangen.

Trotz der Einschränkungen aufgrund der Pandemie seien Stellen der Postfinance von 98 Prozent der Bevölkerung innerhalb von zwanzig Minuten zu Fuss oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar gewesen, hält das Bakom fest. Vom Bundesrat vorgegeben sind mindestens 90 Prozent.

Allerdings ging die Nachfrage am Schalter und beim Hausdienst zurück. Dies sei vor allem auf den Verzicht von Bargeld zugunsten von Kartenzahlungen zurückzuführen, teilte das Bakom weiter mit. Die Pandemie habe diesen Trend noch verstärkt. So ging die Nachfrage 2020 um 14,5 Prozent zurück. 2019 lag der Rückgang noch bei 7 Prozent.

Im Januar dieses Jahres kündigte der Bundesrat an, die Postfinance privatisieren zu wollen. Damit würde das Verbot der Bank, Hypotheken und Kredite zu vergeben, fallen.

Derzeit prüft eine unabhängige Expertenkommission den Grundversorgungsauftrag der Post. Geleitet wird das Gremium von der ehemaligem Aargauer FDP-Ständerätin Christine Egerszegi. Bis Ende Jahr sollen Vorschläge zur Weiterentwicklung der Grundversorgung von Post und Postfinance vorliegen.

Frühestens Ende Jahr dürfte also der Bundesrat dem Parlament einen Vorschlag präsentieren.

Postfinance selbst lief es 2020 nicht sehr gut. Das frühere Zugpferd der Schweizerischen Post verzeichnete einen Betriebsgewinn von 161 Millionen Franken. Das sind mehr als 30 Prozent weniger als im Vorjahr.

22 Millionen Franken des Gewinnrückgangs führte Postfinance-Chef Hansruedi Köng im März bei der Jahresmedienkonferenz auf die Coronavirus-Krise zurück. Da die Menschen weniger reisten, sanken die Umrechnungserträge aus Bargeldbezügen in Fremdwährungen an Geldautomaten im In- und Ausland sowie die Kreditkartenumsätze.

(text:sda/bild:beo)