24 Februar 2021

Pierre Alain Schnegg: Der Kanton Bern wird die Entscheide des Bundesrates mittragen

Der Kanton Bern hat die Lockerungen des Bundesrates zur Kentnis genommen. Er begrüsst die Lockerungsschritte, auch wenn er sich gerade in der Gastronomie mehr erhofft hätte. Dennoch wird der Kanton die Entscheide des Bundesrates mittragen, sagt Regierigsratspräsident Pierre Alain Schnegg im Interview mit Radio BeO.

 

BeO: Herr Regierungsrat, der Bundesrat hat erste Lockerungen gegen die Coronamassnahmen beschlossen – wie steht der Kanton Bern zu diesen Ankündigungen?

Pierre Alain Schnegg: Der Kanton Bern hat diese ersten Schritte zur Kenntnis genommen. Wir begrüssen, dass es gewisse Lockerungen gibt und dass wir gewisse Perspektiven damit schaffen können. Wir bedauern, dass die Eröffnung der Restaurant-Terrassen abgelehnt worden ist und dass eine gewisse Lockerung im Privatbereich mit dieser Fünf-Personen-Grenze nicht ein bisschen geändert worden ist.

BeO: Sie sprechen es an, der Kanton Bern hätte sich eine Lockerung bei den Terrassen gewünscht – warum?

Pierre Alain Schnegg: Ich glaube, die Leute sind wirklich ein bisschen müde von dieser Corona-Geschichte und ein kleiner Schritt in diese Richtung wäre sicherlich gut gewesen. Klar – das löst die Problematik in der Gastronomie nicht, da bin ich völlig einverstanden mit dem Bundesrat, aber auf der anderen Seite, wäre es eine gute Lösung gewesen. Beispielsweise für die Skigebiete.

BeO: Der Kanton Graubünden hat angekündigt, jetzt seine Terrassen doch wieder zu schliessen. Es ist davon auszugehen, dass sich auch der Kanton Bern weiterhin an die bundesrätliche Verordnung hält?

Pierre Alain Schnegg: Das ist richtig. Wir leben in einem Rechtsstaat und die verschiedenen Stufen unseres Landes müssen sich ganz klar respektieren. Das ist eine Entscheidung des Bundesrates und der Kanton Bern wird diese Entscheidung auch mittragen. Wir leben in einer Zeit, die nicht einfach ist. Für niemanden, auch ganz besonders für den Bundesrat nicht. Der Bundesrat hat jetzt auch angekündigt, dass er die Situation bereits Mitte März noch einmal beurteilen will und wir wollen, glaube ich, alle zusammenarbeiten. Die Bevölkerung hat sich schon sehr grosse Mühe gegeben, die Massnahmen zu berücksichtigen und wenn wir so weitermachen, werden wir sicherlich eine kleine Verbesserung in der Entwicklung der Pandemie zur Kenntnis nehmen und dann vielleicht auch weitere Lockerungsschritte erlauben können.

BeO: Was erwartet der Kanton Bern in den nächsten Wochen vom Bundesrat?

Pierre Alain Schnegg: Ich glaube, wir müssen die epidemiologische Lage laufend sogrfältig analysieren. Und wenn wir keine Verschlechterung feststellen müssen, dann wird es Zeit sein, Lockerungen in der Gastronomie und Privatbereich zu beschliessen, ich denke auch an einige Kultureinrichtungen, die wir unter strengen Schutzkonzepten wieder öffnen könnten, wie zum Beispiel Konzerte, Theater und Kino. Das wird sicherlich auch ein Punkt sein, den wir beurteilen müssen.

(red/Bild: Kanton Bern)