19 April 2021

Ostschweizer Jugendlicher soll Anschlag auf Moschee geplant haben

Ein Jugendlicher aus der Ostschweiz soll 2019 einen Anschlag auf eine Moschee geplant haben. Aufgrund seiner Äusserungen in sozialen Medien wurde er verhaftet. Inzwischen ist der mutmassliche Rechtsterrorist aus einem Massnahmenzentrum geflüchtet.

Zum Fall, über den der „Tages-Anzeiger“ am Montag berichtete, wollte der zuständige Leitende Staatsanwalt von Appenzell Ausserrhoden, Christian Bötschi, auf Anfrage nichts sagen. Das Jugendstrafverfahren sei nicht öffentlich. Der Betroffene sei international zur Verhaftung ausgeschrieben, bestätigte Bötschi der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Laut „Tages-Anzeiger“ soll der 19-jährige Schweizer nach den Anschlägen auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch vom März 2019, bei denen ein Neonazi 51 Muslime ermordete, in den sozialen Medien Ausschnitte aus dem Video des Attentäters hochgeladen haben. Irgendwann wolle er das Gleiche in der Schweiz tun, schrieb er dazu.

Später soll er bei einer Online-Drogerie 7,5 Kilogramm Substanzen, bestellt haben, um Sprengstoff herzustellen. Die Drogerie wurde dem Bericht zufolge misstrauisch, blockierte die Bestellung und meldete sie dem Bundesamt für Polizei (Fedpol). Die Kantonspolizei verhaftete den Jugendlichen, liess ihn aber nach kurzer Zeit wieder frei.

Als er laut „Tages-Anzeiger“ in Chatforen weiter extremistische Äusserungen postete, wurde er ein zweites Mal verhaftet und in ein Massnahmenzentrum eingewiesen. Von dort soll er vor einigen Monaten geflüchtet sein. Er könnte sich ins Herkunftsland seiner Familie auf dem Balkan abgesetzt haben.

(text:sda/bild:pexels)