17 April 2022

Ostermesse in Jerusalem zelebriert – Erstmals wieder Touristen

Christen aus aller Welt haben am Sonntag im Heiligen Land Ostern gefeiert. Patriarch Pierbattista Pizzaballa, der höchste katholische Würdenträger im Heiligen Land, zelebrierte am Morgen in der Grabeskirche in Jerusalem die traditionelle Ostermesse. Die Feiern wurden überschattet von Konfrontationen auf dem Tempelberg in Jerusalems Altstadt, die Spannungen nach einer Terrorwelle weiter verschärften.

Erstmals seit drei Jahren konnten wieder Touristen und Pilger zu Ostern ins Heilige Land einreisen. Wegen der Corona-Pandemie hatte Israel seine Grenzen für Besucher geschlossen. Erst seit März ist die Einreise für ungeimpfte Touristen wieder erlaubt. Das israelische Tourismusministerium hatte sich für die Woche von Ostern, des jüdischen Pessachfests und des muslimischen Ramadan auf rund 30 000 Touristen eingestellt.

Pizzaballa erinnerte in seiner Osterbotschaft „an all die Situationen von Tod, die uns umgeben“. Er sprach von „den schrecklichen Umständen, unter denen viele Menschen auf der Welt leben, sei es im Heiligen Land, in der Ukraine, im Jemen, in einigen Ländern Afrikas und Asiens“. Er erinnerte auch an die tragischen Verluste durch die Corona-Pandemie.

Die Auferstehung Jesu bedeute dagegen „die Verkündung einer neuen Freude“. Der Erzbischof forderte: „Wir sollen uns nicht zurückziehen oder uns in unseren Ängsten verschliessen.“ Man dürfe den Tod nicht fürchten, weil dies dem Glauben an die Wiederauferstehung widersprechen würde, sagte er.

Die Grabeskirche in Jerusalems Altstadt steht an dem Ort, an dem Jesus der christlichen Überlieferung nach gestorben und wieder auferstanden ist. Sie gilt als heiligster Ort des Christentums und als ein Zentrum christlicher Osterfeiern. Christen sind in Israel eine sehr kleine Minderheit, sie machen nur rund zwei Prozent der 9,4 Millionen Bürger aus.

(text:sda/bild:sda)