24 Juni 2021

Oberland: Fehlende Touristen führen 2020 zu Einbruch bei den Spitälern fmi

Das Jahr 2020 geht als eines der bisher anspruchsvollsten Jahre in die Geschichte der Spitäler Frutigen Meiringen Interlaken fmi AG ein. Neben den Herausforderungen im sich im laufend verändernden Gesundheitswesen stellte die COVID-Pandemie Vieles auf den Kopf.

Die Auslastung der Akutbetriebe Interlaken und Frutigen war COVID-bedingt schwankend. Nach einem guten Januar und einem zufriedenstellenden Februar kam der Betrieb in den beiden Oberländer Spitälern in der zweiten Hälfte März aufgrund der vom Bundesrat ausgerufenen «Ausserordentlichen Lage» praktisch zum Erliegen. Nicht dringende Eingriffe und Therapien durften nicht mehr durchgeführt werden. Die zwischenzeitliche Beruhigung während der Sommermonate führte zwar kurzfristig zu wieder etwas besseren Fallzahlen, doch blieben insbesondere die Touristen mit wenigen Ausnahmen aus. Diese machen normalerweise aber 16 Prozent in den Spitälern fmi aus, wie Urs Gehrig, CEO der Spitäler fmi, gegenüber Radio BeO erklärt.
Mit Ausbruch der zweiten Welle im Herbst ging eine zeitweilig abermals massive Reduktion des Operationsprogramms einher, was erneut zu erheblichen Einnahmeausfällen führte.

Die ausserordentliche Situation spiegelt sich denn auch im Jahresergebnis wider. Zum einen mussten erhebliche Investitionen getätigt werden, etwa in den Aufbau einer zusätzlichen COVID-Intensivstation am Spital Interlaken sowie in zahlreiche Schutzmassnahmen verschiedenster Art. Hinzu kamen Ertragsausfälle wegen des Lockdowns und den damit fehlenden Touristen. Dadurch resultiert ein Defizit von 1.6 Millionen Franken für das Jahr 2020. Unter den schwierigen Bedingungen könne man aber durchaus zufrieden mit dem Resultat sein, so Gehrig.

Neben den COVID-bedingten, praktisch das ganze Jahr andauernden Anpassungen bot die Spitäler fmi AG in verschiedenen Fällen Hand zu pragmatischen Lösungen bei Versorgungsengpässen. Dazu zählen etwa die Rettung einer vor dem Aus stehenden Hausarztpraxis in Reichenbach.

(text:pd&chl/bild:zvg)